Eibenstock. Die Stadt Eibenstock beteiligt sich an der internationalen Kampagne "Fairtrade Towns" und strebt den in Deutschland vom Verein Transfer verliehenen Titel "Fairtrade Town" an. Der Stadtrat hat jetzt die Beteiligung an der Kampagne einstimmig beschlossen und damit ist eine weitere Hürde auf dem Weg zum Titel genommen. Wie Bürgermeister Uwe Staab erklärt, wolle die Kommune bei öffentlichen Anlässen, Ehrungen und Jubiläen auf fair gehandelte Produkte zurückgreifen. Er selbst und ein weiteres Mitglied aus dem Stadtrat werden als Vertreter in die Steuerungsgruppe entsandt. Dort engagieren sich aktuell acht Frauen und Männer.
Birgit Mädler ist Regionalpromotorin im Erzgebirge für entwicklungspolitische Arbeit unter dem Dach des Trägervereins "Aktion Eine Welt Aue" und hat die Initiative mit ins Leben gerufen. Die 59-jährige sagt: "Es geht um Gerechtigkeit. Der faire Handel setzt sich für eine gerechte Welt ein. Produzenten im globalen Süden sollen die Möglichkeit haben von ihrer Arbeit leben zu können. Das treibt mich persönlich an und ich finde das ist ganz wichtig. Man muss über den Tellerrand hinaus zu schauen." Man wirbt um die Beteiligung verschiedener Akteure aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft, um die erforderlichen fünf Kriterien für eine Bewerbung um den Titel "Fairtrade Towns" zu erfüllen.
Das Schöne ist, so Birgit Mädler: "Nachdem die Sache bekannt geworden ist, bekommen wir sehr positive Resonanz. Das motiviert uns weiter zu machen." Es gibt in ganz Sachsen wenige Fair-Trade-Towns -insgesamt nur fünf. "Eibenstock wäre ein Leuchtturm im Erzgebirge", sagt Mädler. Es sei schon etwas Besonderes, dass die Stadt und die Kirchgemeinde so hinter dem Projekt stehen und das jetzt auch der Stadtrat zugestimmt hat. Christian Mädler gehört ebenfalls zur Initiative und er weiß: "In der Regel beantragen größere Städte den Titel. Eibenstock ist im Vergleich eine relativ kleine Kommune. Es ist schon toll, dass sich Eibenstock auf den Weg macht."
erschienen am 11.03.2021