Lößnitz. Das Beste ist die Zuschauer-Kulisse in der Erzgebirgshalle in Lößnitz gewesen - das eigentliche Zweitliga-Derby zwischen dem EHV Aue und dem HC Elbflorenz, weswegen gestern am Abend 1.629 Zuschauer auf den Rängen saßen, ist nicht wirklich ein Derby gewesen, zumindest nicht von Auer Seite. Die Männer um Trainer Stephan Just haben 24:28 (11:15) verloren. Auch, weil man unheimlich viele Chancen vergeben hat und stellenweise einfach ideenlos gewesen ist. "Die Enttäuschung ist groß", sagt EHV-Manager Rüdiger Jurke, der sich gerade im Derby auch etwas mehr Emotionen gewünscht hätte: "Wenn wir so spielen, wird das langfristig nichts mit der 2. Bundesliga." Das gesamte Spiel über haben die Auer nicht einmal geführt.
Doch was war los?
Zuletzt ist den Auern auswärts gegen Erstliga-Absteiger Minden fast eine Überraschung gelungen und jetzt hat man wieder eine sehr durchwachsene Leistung aufs Parkett gebracht. Es war einfach zu wenig, um Dresden Paroli zu bieten. Stephan Just spricht von einem verdienten Sieg für die Gäste: "In so einem Derby braucht man drei Komponenten, eine Halle, die von beiden Seiten aus da war und man braucht zwei Mannschaften, die das auf der Platte umsetzen. Dresden hat es uns vorgemacht, was es bedeutet, ein Derby zu spielen von der Emotionalität und der Leidenschaft her." Da habe man nur punktuell gegenhalten können, so Just. Deshalb sei man hinterhergelaufen, was das Ergebnis und auch die Einsatzbereitschaft angeht. Man sei tief enttäuscht, so Just, der einen Teil auch auf seine Kappe nimmt: "In den letzten Tagen nach dem Spiel gegen Minden, habe ich vielleicht nicht die emotionalen und richtigen Worte gegenüber den Jungs gefunden und sie nicht nach vorn bringen können, dass wir ein ähnliches Spiel noch einmal auf die Platte bekommen, was wir in Minden geschafft haben."
Spieler sind enttäuscht
Aus Spielersicht sagt Sebastian Paraschiv: "Wir haben von der ersten Minute an die Derby-Mentalität vermissen lassen. Das hat uns Dresden vorgemacht. Es war insgesamt kein gutes Spiel von beiden Seiten. Dresden ist nicht vier Tore besser, die haben einfach stärker gekämpft." Vom Spiel habe man sich mehr erwartet: "Wir sind einfach alle enttäuscht." Elias Gansau hat nach einem Kopfstoß das Parkett verlassen. Nach seiner Rückkehr in der zweiten Hälfte hat er im weiteren Verlauf, in Minute 43, die Rote Karte gesehen. Doch warum? "Angeblich habe ich meinen Gegenspieler mit dem Gesicht zu Boden gedrückt, was so aber nicht der Falle gewesen ist", so Gansau.
erschienen am 29.10.2023