Lößnitz. Der Sieg war zum Greifen nach - knapp fünf Minuten vor Schluss führt der EHV Aue mit zwei Toren gegen den VfL Lübeck-Schwartau. Es steht gestern Abend 25:23 (55.) in der Erzgebirgshalle in Lößnitz, als der Handball-Krimi in die Endphase geht. Dann gab es zwei Treffer der Gäste und es stand 25:25 (58.), doch dem nicht genug, Lübeck-Schwartau geht mit dem Treffer zum 25:26 (59.) in Führung. Zwar konnten die Auer durch Mika Laurin Sajenev zum 26:26 (60.) ausgleichen, doch der Schiedsrichter gibt einen 7-Meter und den haben die Gäste durch Janik Schrader sicher zum 26:27-Endstand elf Sekunde vor Ultimo verwandelt. Damit stehen die Auer, die das Spiel auf Augenhöhe geführt und gekämpft haben, erneut mit leeren Händen da. Es sind jetzt vier Spiele und vier Niederlagen, die zubuche stehen.
Nach gutem Start Führung aus der Hand gegeben
"Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit nach einem sehr guten Start etwas aus der Hand gegeben", sagt EHV-Coach Stephan Just. Seit Team lag nach knapp sechs Minuten mit 4:1 (6.) vorn, doch es dauerte nicht lang und Lückeck-Schwartau hat sich ran gekämpft zum 4:4-Ausgleich (12.). Es gab ein ständiges Hin und Her und keine der beiden Mannschaften konnte sich deutlich absetzen. Stephan Just sagt: "Anfänglich waren wir aggressiv und beweglich, doch in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit, haben wir es schleifen lassen, waren individuell unterwegs und zu statisch vorn wie hinten." In der zweiten Halbzeit sei es nur über die Moral und den Kampf gegangen.
Auer Akteure hätten zumindest einen Punkt verdient
EHV-Manager Rüdiger Jurke sagt: "Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht gegen Lübeck-Schwartau. Das Problem war, dass wir zu viele Chancen vergeben und neben das Tor geworfen haben. Es ist natürlich auch schwierig, wenn man einen so großen Torhüter hat bei den Gegnern hat." In der Schlussphase, als man mit zwei Toren führte, hätte man versuchen müssen, zumindest einen Punkt zu holen, so Jurke: "Das wir mithalten können, haben wir erneut gezeigt, doch jetzt müssen wir auch mal Was Karsten Günther, der Manager des SC DHfK Leipzig positiv sieht: "Der EHV Aue hat absolut auf Augenhöhe gespielt. Am Ende ist es traurig, weil es die Mannschaft selbst in der Hand hatte, das Spiel zu gewinnen."
Spieler mit gemischten Gefühlen
EHV-Keeper Pascal Bochmann beschriebt das Spiel als schwere Partie: "Wir haben gesehen, wo unsere Baustellen sind. Die größte liegt im Angriff. Fehler werden in der Liga eiskalt bestraft." Mika Laurin Sajenev vom Erstligist SC DHfK Leipzig ist mit einem Zweitspielrecht ausgestattet für den Zweitligisten EHV Aue. Für den 20-jährigen Kreisspieler war es jetzt das zweite Spiel im Auer Trikot: "Es hat unheimlich Spaß gemacht hier zu spielen. Die Fans haben richtig gepusht und die Mannschaft nach vorn getragen. Die Niederlage ist sehr ärgerlich, weil ich finde, dass wir uns für die kämpferische Leistung mindestens einen Punkt verdient haben." Man habe einfach schlechte Entscheidungen im Angriff getroffen, ergänzt Aues Neuzugang Marko Vignjevic. Sebastian Paraschiv konnte aufgrund einer Schulterverletzung nicht spielen und hat das Geschehen von außen betrachtet: "Acht Minuten vor Schluss waren wir die bessere Mannschaft auf dem Feld und dann entscheiden Leichtsinnsfehler, wo uns die Cleverness fehlt. Am Ende sind es Kleinigkeiten, die Schwartau besser ausnutzt als wir."