Jahnsdorf/Chemnitz. Sandra Kolliski aus Jahnsdorf und Sandra Kögel werden den 7. Oktober 2022 niemals vergessen. Um die Mittagszeit bekam Sandra Kögel, die Vorsitzende der Tierrettung Chemnitz, von der Leitstelle einen Anruf. Spaziergänger hatten entlang der Autobahn 72, Abfahrt Kändler bei Limbach-Oberfrohna einen Dackel gefunden. Sofort machte sich Sandra Kögel gemeinsam mit ihrer Freundin und Kollegin Sandra Kolliski, die ehrenamtliche Helferin bei der Tierrettung ist, auf den Weg.
Ein Bild des Grauens
An der Fundstelle erwartete die beiden Frauen ein Bild des Grauens. "Wir haben noch nie einen Welpen in einem so furchtbaren Zustand gesehen. Das Tier war abgemagert, hatte überall Verletzungen und Fliegeneier am Körper. Außerdem war es völlig unterkühlt. In dem Zustand hätte der Hund noch maximal eine Stunde überlebt", so Sandra Kolliski. Wahrscheinlich stammt der Hund aus einem Welpentransport und wurde ausgesetzt, da er nicht hätte verkauft werden können.
Zuhause gefunden
Die beiden Frauen fuhren mit dem Welpen sofort zum Tierarzt Dr. Carsten Riedel, der alles stehen und liegen ließ und direkt mit der Behandlung begann. Dem kleinen Hund, der gerade einmal 1700 Gramm auf die Waage brachte, wurden die Wunden gereinigt und er bekam Antibiotika sowie Schmerzmittel gespritzt. Nach der Behandlung konnte der Arzt aber nicht mit Sicherheit sagen, ob der Hund überleben würde. Sandra Kolliski nahm den Dackel anschließend mit zu sich nach Hause, wo sie ihn in einen separaten Raum in die Quarantäne steckte, da sie nicht wusste, ob er eventuell ansteckende Krankheiten hat. Der völlig erschöpfte Hund schlief in den ersten Tagen fast ausschließlich. "Er fraß allerdings von Anfang an wie Bolle, was mich sehr beruhigte. So ist er auch zu seinem Namen gekommen. Bolle lebt inzwischen seit fünf Monaten bei mir. Da er sich so gut eingelebt hat, werde ich ihm auch zukünftig ein Zuhause bieten", sagt sie.
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