Oberwiesenthal. Der ehemalige Weltklasse-Skilangläufer, Medaillengewinner bei Olympischen Spielen, Weltmeisterschaften und Weltcupgesamtsieger von 2003/04, René Sommerfeldt, ist Fußball-Fan durch und durch. Doch einer Karriere als Fußballer gab der gebürtige Zittauer einen Korb. "Ich spiele von Kindesbeinen an gern Fußball. Und seit dem Kindergarten habe ich auch Skilanglauf gemacht, es war schon immer mein Sport. Zwischendurch gab es eine Zeit, in der ich anfing, parallel Fußball zu spielen, auch da das Gros der Jungs in der Klasse beim Fußball waren. Aber nachdem unsere Mannschaft irgendwann ein 15:0 kassiert hatte, wurde mir die Brotlosigkeit der Geschichte deutlich. Mir wurde klar, dass ich lieber beim Skilanglauf bleiben sollte. Denn das kann ich richtig gut und bin auch nicht auf andere angewiesen", erinnerte sich der 46-Jährige.
Fußballleidenschaft entstand auf der Sportschule
"Während meiner Zeit auf der Sportschule in Klingental von 1987 bis 1994 trafen wir immer wieder mit Dynamo Dresden aufeinander. In dieser Zeit entstand meine Liebe zu Dynamo Dresden und zum Fußball allgemein, zur DDR-Nationalmannschaft und später zur gesamtdeutschen Mannschaft. Bei großen Turnieren haben wir uns im Elldus Resort zusammengefunden. Beim Public Viewing die Spiele mit ein paar Hundert Leuten zu erleben, ist einfach ein emotionales Erlebnis. Ich vermute, dass man in Deutschland noch nicht wirklich realisiert hat, dass ein Großereignis im Fußball bevorsteht. Das ist vielleicht abhängig davon, ob sich die Inzidenzen bis dahin weiter nach unten bewegen. Das was unsere Spieler vor der EM abgeliefert haben, sorgt ja auch nicht gerade für Euphorie-Stürme. Man muss abwarten."
Schwere Vorrundengruppe für die deutsche Elf
Deutschland stehe mit Frankreich, Portugal und Ungarn einer schweren Gruppe gegenüber. Die Gruppe F spielt in München und Budapest. "Die EM hat ja dieses Jahr einen etwas anderen Charakter. Es findet nicht in einem einzigen Land statt, sondern EU-weit. Damit ist alles mit viel Fliegerei verbunden, was in diesen Zeiten nicht ganz so einfach ist. Denn die Vergabe war vor der Pandemie, heute würde man sicher anders entscheiden." so Sommerfeldt. Man müsse jetzt mal schauen, ob überhaupt Stimmung aufkommt, da in den Stadien kaum Zuschauer zugelassen sind. "Da können wir froh sein, dass in München 15.000 dabei sind. Eine EM vor gänzlich leeren Rängen wäre sicher nicht attraktiv gewesen. Für mich ist Frankreich einer der Favoriten, aber auch bei England muss man schauen, wie die aufspielen. Denn die haben zwei Mannschaften im Champions League-Finale gehabt. Von daher ist mit ihnen und Spanien zu rechnen. Ich vermute, die Leute werden diesmal zu Hause die Spiele verfolgen. Bei schönem Wetter vielleicht draußen auf der Terrasse. Ich werde dann einen großen Fernseher rausstellen, ein Bierchen dazu und zusammen mit meinem Untermieter gucken. Die Frauen werden sich ihren Abend gestalten und wir unseren."
Halbfinale ist möglich laut Sommerfeldt
Vermutlich werden mehr die Männer vorm Fernseher sitzen. Falls hier im Ort etwas los sein sollte, werde er vorbeischauen, doch nach derzeitiger Lage ist das vermutlich kein Thema. "Ich gehe davon aus, dass das Erreichen des Halbfinales diesmal drin sein sollte. Jetzt mit den Rückkehrern Hummels und Müller, die Stabilität in das Mannschaftsgefüge reinbringen. Es sollte mit den beiden besser funktionieren als vorher", so der Wahl-Oberwiesenthaler René Sommerfeldt.
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