Dittmannsdorf. Nicht nur im Theaterherbst beweist die Laienspielgruppe Dittmannsdorf/Witzschdorf ihr Können, sondern auch im Winter. Aus der Christnachtsfeier, die vielerorts aus einem traditionellen Krippenspiel besteht, ist längst ein eigenes Theaterstück geworden, für das sich Autor und Schauspieler Torsten Wohmann immer wieder etwas Neues einfallen lässt. Diesmal sind dabei die "Drehmomente" entstanden - eine Geschichte, bei der die lebendig werdenden Figuren einer Weihnachtspyramide fast den Gefahren der heutigen Zeit zum Opfer fallen. Aber eben nur fast, denn gerade noch rechtzeitig kommen alle zur Besinnung.
Zwei Aufführungen stehen noch aus
"Wir wollen aus alten Traditionen rauskommen und rücken daher aktuelle Themen in Verbindung mit dem Weltgeschehen in den Mittelpunkt", sagt Wohmann über das neue Theaterstück, das bei seiner Premiere an Heiligabend in der Witzschdorfer Kirche sehr gut ankam. Wer diese Gelegenheit verpasste, dem bietet sich in Kürze noch zweimal die Chance, die Laienspieler zu erleben. Am 13. Januar führen sie ihr Stück "Drehmomente" ab 20 Uhr in der Alten Fabrik in Großrückerswalde auf, tags darauf - also am 14. Januar - ab 16 Uhr in der Chemnitzer Kreuzkirche.
Nachrichten als Inspiration
Dank der insgesamt drei Aufführungen lohnt sich der Aufwand der 10 Hobby-Schauspieler, denen diesmal nur wenig Zeit zur Vorbereitung blieb. "Wegen des Terminkalenders war es irre knapp", sagt Wohmann. Doch zwei Wochen reichten, um die Rollen zu verinnerlichen und eine Geschichte auf die Bühne zu zaubern, die die Betrachter zum Nachdenken bringt. Es geht um einen Mann, der nach dem Tod seiner Frau dem Alkohol verfällt und nicht mehr an alte Werte glaubt. So tauscht er drei Figuren seiner Pyramide gegen Gier, Hass und Gewalt aus. "Dafür braucht man sich doch nur die heutigen Nachrichten anzuschauen", sagt Wohmann über seine Inspiration für das Stück, das trotz vieler kritischer Ansätze doch noch zu einem guten Ende führt.
erschienen am 03.01.2024