Dittmannsdorf. Für ihren Theater-Herbst sind die Schauspieler der Laienspielgruppe Dittmannsdorf/Witzschdorf schon lange bekannt. Nun wollen sie erstmals auch mit einem Theater-Frühling das Publikum begeistern, bei dem der Eintritt stets frei ist. Allerdings geht es dabei ganz anders zu als bei den üblichen Stücken mit vielen Rollen, die der Verein sonst jedes Jahr auf die Bühne zaubert. Diesmal ist die Zahl der Protagonisten, die vorn im Rampenlicht stehen, überschaubar. Außerdem können die Besucher beim dreitägigen Programm, das am Freitagabend in der Dittmannsdorfer Sport- und Freizeithalle beginnt und anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Gruppe organisiert wird, mitunter selbst in Rollen schlüpfen.
Wie früher im Casino
"Die Besucher können sich gern kostümieren. Es soll ein Flair wie in einem Casino der 1930er-Jahre herrschen", sagt Mitorganisator Nils Wohmann über die Klein-Tiroler Casinonacht, die am Freitag ab 20 Uhr auf dem Programm steht. In schicken Kleidern kann man sich dabei mit Spielgeld dem Glücksspiel widmen und einen interessanten Abend verleben. Der Samstag beginnt 15 Uhr mit einer Hör-Reise für Kinder, bei der mehrere Vereinsmitglieder eine Live-Lesung vortragen. Den Höhepunkt des gesamten Wochenendes stellt dann am Samstagabend ab 20 Uhr ein Theaterformat dar, wie es die Laienspieler zuvor noch nie dargeboten haben. "Wir wollten mal etwas Neues ausprobieren", so Wohmann über die insgesamt sieben Monologe, die unter dem Titel "Leben wägen - Leben wagen" präsentiert werden.
"Kluge Texte in schicksalhaften Szenen"
Mitwirken werden vor allem Vereinsmitglieder, die sonst eher selten bei großen Vorführungen zu erleben sind. "Wer beruflich oder durch Kinder stark eingebunden ist, dem fehlt die Zeit für viele Proben", erklärt Wohmann. Die Monologe, die laut Wohmann "kluge Texte in schicksalhaften Szenen" liefern, werden beispielsweise der Frau von Martin Luther oder Eva Braun in den Mund gelegt. Es handele sich um ein Experiment, bei dem die Gastgeber gespannt sind, wie es vom Publikum angenommen wird. Am Sonntag heißt es ab 13 Uhr "Klein-Tirol" zockt - ein Spielenachmittag für Klein und Groß mit Kaffee und Kuchen. Für den Ausklang des Theater-Frühlings wird ab 20 Uhr Stummfilmpianist Richard Siedhoff sorgen, der einen nostalgisch-cineastischen Abend musikalisch begleitet.
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