Schneeberg. Das Klöppel-ABC hat Kerstin Wächter 1970 bei Klöppellehrerin Ingrid Martin gelernt und jetzt ist die Schneebergerin an gleicher Stelle, im Kulturzentrum "Goldne Sonne" in Schneeberg, als Leiterin der dortigen Klöppelschule tätig. "Es ist ein schönes Gefühl und ich freue mich sehr darüber, die Klöppelschule leiten und vor allem das weitergeben zu können, was ich selbst über die Jahre gelernt habe", so die 61-Jährige, die voller Tatendrang und mit Herz und Seele dabei ist.
Traditionelles soll trotz anderen Techniken nicht vernachlässigt werden
Bei ihrer Arbeit möchte Kerstin Wächter gern andere Techniken, wie beispielsweise Rosshaar, mit einbringen und Dozenten, die noch nicht in Schneeberg waren, in die Klöppelschule holen. Auf keinen Fall vernachlässigen möchte sie Altbewährtes und Traditionelles, wie die "Schneeberger Spitze".
Direkt in der Klöppelschule werden aktuell 18 Kinder und Jugendliche unterrichtet und es gibt zwei Kurse in Schulen, wo man jeweils zehn Teilnehmer hat. Die Kinder werden vordergründig von Antje Friedrich unterrichtet. Bei den Erwachsenen, wo Kerstin Wächter unterrichtet, liegt die Zahl der Kursteilnehmer zwischen acht und zehn Personen. "Was man fürs Klöppeln braucht, ist sehr viel Geduld und Ruhe.
Das untereinander Erzählen gehört natürlich auch mit dazu", schmunzelt Wächter. Wie Schneebergs Bürgermeister Ingo Seifert sagt, habe das Klöppeln eine besondere Bedeutung fürs Erzgebirge und speziell auch für Schneeberg, wo es ab 1878 die Königlich-Sächsische Spitzenklöppel Musterschule gab.
Dort sind Klöppellehrerinnen ausgebildet worden. Auch die Fakultät für Angewandte Kunst widme sich nach wie vor dem Thema. Ganz wichtig, so Seifert, seien die lokalen Klöppelschulen.
erschienen am 23.02.2022