Aue. Die Stadt Aue vor 100 Jahren - diesem Thema hat sich Sarah Becher, die Leiterin des Auer Stadtmuseums angenommen und zwei Vortragsteile daraus gemacht. Der erste ist jetzt gelaufen und ein zweiter wird im November folgen. "Dem Ganzen liegt eine Zeitungsrecherche zugrunde", erklärt Becher, die den Erzgebirgischen Volksfreund vom 1. Januar bis 31. Dezember 1923 durchforstet und eine Art Zeitstrahl entwickelt hat, wie sie sagt: "Mit großen und kleinen Ereignissen, die sich in Aue so abgespielt haben in dem Jahr." Dabei hat sie Dinge aufgenommen, welche die Leute damals beschäftigt und bewegt haben - auch eher banale Dinge, wie das Kinoprogramm und das Wetter spielen stellenweise eine Rolle.

750-Jahr-Feier

Der Höhepunkt im Mai 1923 war die 750-Jahr-Feier. "Alles in allem belastet durch die Ereignisse, die damals der Weimarer Republik das Leben schwer gemacht haben vor allem mit der Hyper-Inflation und der drastischen Geldentwertung, die stattgefunden hat", so Becher, die gesteht: "Es ist teilweise erschreckend, wenn man recherchiert und liest, denn es lassen sich gewisse Parallelen erkennen zur heutigen Zeit." Die Jahrfeier von Aue damals hat man in etwas abgespeckter Form gefeiert aufgrund der finanziellen Lage. "Dennoch war für jeden etwas dabei. Es gab Sportwettkämpfe, Konzerte und überall war etwas los", weiß Becher. Auch 2023 feiert die Stadt Aue Jubiläum - die Aktivitäten zur 850-Jahr-Feier ziehen sich durch das komplette Festjahr.