Aue. Zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen im jungen Erwachsenenalter zählt Multiple Sklerose (MS). Rund 240.000 Menschen sind allein in Deutschland betroffen und jedes Jahr kommen etwa 10.000 hinzu. Multiple Sklerose ist eine autoimmun-bedingte, chronisch-entzündliche und degenerative Erkrankung des Gehirns und des Rückenmarkes, deren genaue Ursache noch nicht bekannt ist. Neben genetischen Faktoren spielen bei der Entstehung virale Infektionen im Kindesalter und verschiedene Umweltfaktoren eine Rolle. Zu den üblichen Symptomen gehören Sehstörungen, Schwindel, Sensibilitäts-, Sprech- und Gleichgewichtsstörungen bis hin zu Lähmungen. So unterschiedlich, wie die Symptome, sind auch die Krankheitsverläufe der Patienten. Frauen erkranken zwei- bis dreimal häufiger an MS als Männer. Bei vielen tritt Multiple Sklerose schubartig auf. Bei anderen wieder schreitet die Krankheit schleichend voran.
Frühzeitig den Arzt aufsuchen
Am Auer Helios Klinikum ist seit 2018 ein Multiple-Sklerose-Zentrum etabliert unter der Leitung von Dr. André Sykora. Wie der Chefarzt der Klinik für Neurologie und Stroke Unit erklärt, sei MS zwar nicht heilbar, doch mit modernen Medikamenten und individualisierten Therapien lasse sich der langfristige Verlauf der Krankheit nahezu immer positiv beeinflussen. Umso wichtiger sei es, so Dr. André Sykora, dass Betroffene frühzeitig einen Arzt aufsuchen, um sich untersuchen zu lassen. Gerade letztes Jahr haben viele Menschen den Weg in ein Krankenhaus gescheut, doch Ängste müsse man dank der bewährten Hygienekonzepte nicht haben, so der erfahrene Neurologe. Die MS-Spezialambulanz biete ein vollumfängliches Therapieangebot und eine enge Verzahnung zwischen Klinik und Ambulanz. Behandlungen eines akuten Schubes sind stationär möglich und ebenso die Langzeitbehandlung chronisch Erkrankter im ambulanten Kontakt. Betroffenen ein weitgehend beschwerdefreies Leben zu ermöglichen, das ist das oberstes Ziel.
erschienen am 31.05.2021