Marienberg. Mit einem Derby-Sieg haben es die Fußballer des FSV Motor Marienberg zurück auf Tabellenrang 3 der Fußball-Landesliga geschafft. Gegen den FC 1910 Lößnitz drohte allerdings zunächst die zweite Saisonniederlage in Folge, denn Luis Bürger hatte die Gäste früh mit einem Doppelpack (14./17.) in Führung gebracht. Die Ergebnisse der Vorwoche schienen Spuren hinterlassen zu haben. Während die Lößnitzer überraschend Spitzenreiter Rabenstein mit 2:0 gestürzt hatten, musste sich Marienberg in Taucha erstmals in dieser Saison geschlagen geben (0:3).
Zunächst fehlt der Biss
Und auch im Erzgebirgsderby wirkten die Gastgeber nach langen Bällen zunächst etwas schläfrig, was den Rückstand zur Folge hatte. "Da haben uns noch die Bissigkeit und die Galligkeit gefehlt", sagt Trainer Ronny Rother, der nach seiner Gelb-roten Karte aus der Taucha-Partie diesmal im Zuschauerbereich Platz nehmen musste. Von dort aus erlebte er in der ersten Halbzeit ein ausgeglichenes Spiel, in dem sein Team zwar auch zu Chancen kam, jedoch nicht clever genug agierte. Auch in der Viertelstunde nach der Pause gab es hüben wie drüben gefährliche Aktionen, doch dann übernahmen die Motor-Kicker in beeindruckender Manier das Kommando. Immer wieder kamen sie über die rechte Seite in den Lößnitzer Strafraum - und belohnten sich letztlich auch dafür.
Lößnitzer "gehen schwimmen"
"Wir haben wahrscheinlich gedacht, dass es so weitergeht", begründete Tomasz Kos, der Co-Trainer der Gäste, warum seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit "die Handbremse etwas anzog". Es dauerte allerdings bis zur 74. Minute, ehe Marienberg eine seiner Chancen nutzt. Dass André Luge am langen Pfosten einen Freistoß per Kopf verwertete, war für Kos der Schlüsselmoment: "Ab da sind wir schwimmen gegangen." Gegen die fortan verunsicherten Lößnitzer machten die Hausherren noch mehr Druck. Und dem 2:2 (77.) ließ Torjäger Kevin Werner schon bald das 3:2 folgen (86.). Dabei verwandelte er einen Foulelfmeter, der zugleich wegen einer Notbremse zu einer Roten Karte für Lößnitz führte. Der dabei gefoulte Motor-Joker Kevin Matthes machte kurz darauf mit dem 4:2 (87.) den Deckel auf diesen Derby-Sieg, der nach Rothers Einschätzung verdient war. "In der zweiten Halbzeit hat sich unsere Mannschaft enorm gesteigert, da waren wir viel bissiger", fasst der Motor-Coach zusammen.
erschienen am 17.10.2022