Der Vater des Europäischen Blasmusikfestivals ist verstorben

Bad Schlema. 

Bad Schlema. Die Blasmusik ist sein Leben gewesen - Stefan Richter, der Vater des Europäischen Blasmusikfestivals/Internationalen Musikfestes Bad Schlema ist nach schwerer Krankheit verstorben. Mit ihm verliert das Bergmannsblasorchester Aue-Bad Schlema seinen langjährigen Geschäftsführer und die gesamte Region eine wichtige Persönlichkeit. Der 72-jährige ist bis zuletzt Ehrenvorstand im Verein gewesen. Ohne ihn und sein Engagement würde es das Blasmusikfestival, wie man es kennt, nicht geben.

Festival fest etabliert

Es ist 1992 gewesen, als der Auer das Musikfest ins Leben gerufen hat. Die Premiere war ein Erfolg, doch es gab auch einige Holpersteine und Gegenwind. Stefan Richter hat nie aufgegeben und an die Sache geglaubt. Und er hat Recht behalten - das Festival hat sich über die Jahre immer weiter entwickelt und fest etabliert. Etwas Vergleichbares gibt es nicht. Orchester aus aller Welt bewerben sich, um in Bad Schlema dabei sein zu können. Das Credo von Stefan Richter war: "Musik verbindet und kennt keine Grenzen." Das Festival lockt immer am dritten Septemberwochenende bis zu 20.000 Besucher nach Aue-Bad Schlema. Die Stadt verwandelt sich dann in Europas Blasmusikhauptstadt.

Musiker mit Leib und Seele

Stefan Richter ist 2021 als Erfinder des Europäischen Blasmusikfestivals mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt worden und erhielt das Bundesverdienstkreuz aus den Händen von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer. Stefan Richter ist selbst Musiker mit Leib und Seele gewesen, hat als junger Mann Schlagzeug gespielt. Seit seinem 14. Lebensjahr hat er in verschiedenen Bands und Combos mitgespielt, bis er schließlich 1971 mit 21 Jahren dem Betriebsorchester der Wismut in Aue beigetreten ist. Im Jahr 2018 hat Stefan Richter sein Amt als Geschäftsführer des Vereins Bergmannsblasorchester Aue-Bad Schlema und als Cheforganisator des Europäischen Blasmusikfestivals niedergelegt und die Aufgaben in die Hände von Rico Reinwarth gelegt.

Beerdigung am Gründonnerstag

"Stefan Richter hat uns ein großes Erbe hinterlassen", sagt Präsident Thomas Schaumberger und ergänzt: "Aber ein gutes. Wir haben viele Sponsoren, die den Verein und das Festival weiter unterstützen. Und wir haben unzählige Kontakte zu Orchestern und Kapellen in der ganzen Welt." Es sei für den Vorstand und die Vereinsmitglieder eine Selbstverständlichkeit, dass man all das, was Stefan Richter in fast 30 Jahren aufgebaut hat, fortführt und weiterentwickelt. Die Musiker spielen ein letztes Mal für einen der bedeutendsten Musikerkollegen in der Vereinsgeschichte des Bergmannsblasorchesters auf seiner Beerdigung am morgigen Gründonnerstag. Beigesetzt wird Stefan Richter 13 Uhr auf dem Friedhof Niederschlema.