Zschopau. Mit einer Gemäldeausstellung auf Schloss Wildeck meldet sich ein Zschopauer Künstler zurück, den es zwischenzeitlich als Weltenbummler in verschiedene Länder verschlagen hat. So bunt und voller Details, wie die Erfahrungen von Jörg Blätterlein in Südafrika und der Schweiz waren, sind auch seine Werke.
Rund 26 Ölgemälde zu sehen
Unter dem von ihm selbst kreierten Titel "Der ganz normale Wahnsinn" sind die rund 26 Ölgemälde vom kommenden Dienstag bis zum 31. Oktober auf Schloss Wildeck zu sehen. Entstanden sind die Gemälde in den 1980er- und 1990er-Jahren. Obwohl sich der inzwischen 69-jährige Künstler dabei oft von Gesellschaftsthemen inspirieren ließ, wolle er keine Botschaften damit vermitteln. "Ich habe immer versucht, Spielraum zu lassen. Jeder soll darin Dinge wahrnehmen, die andere vielleicht nicht sehen", erklärt Blätterlein.
"Immer auf der Flucht"
In gewisser Weise schließt sich für den Maler mit der Ausstellung ein Kreis, denn schon kurz nach der Wende waren Bilder von ihm auf Schloss Wildeck zu sehen. Dabei war Blätterlein, der einst im Malzirkel des MZ-Werks begann, 1988 in den Westen übergesiedelt. In Baden-Württemberg hielt er es aber nur bis 1998 aus. "Ich bin immer auf der Flucht", sagt der gebürtige Zschopauer, der es nach eigenen Angaben nirgendwo länger aushält als zehn Jahre: "Dann wird es mir langweilig." Also blieb er auch in Südafrika nur bis 2007. Von Johannisburg führte sein Weg weiter in die Schweiz - und 2019 schließlich zurück nach Zschopau.
Pinsel beiseite gelegt
Den Pinsel hat der gelernte Bauzeichner, dem in der DDR ein Kunststudium verwehrt wurde, übrigens schon längst beiseite gelegt. "Die Augen machen nicht mehr mit, der Rücken tut weh", sagt Blätterlein, dessen Kopf zwar noch voller Ideen ist. Doch umsetzen wird er diese wohl nicht mehr. So müssen sich Besucher mit den Gemälden in der Ausstellung begnügen, die bei Interesse gekauft werden können.
erschienen am 27.07.2023