Freiberg. Sie ist 18 Meter lang, 80 Tonnen schwer und über 5.600 PS stark - die Welterbe-Lok, welche am Dienstag auf dem Freiberger Bahnhof sprichwörtlich aufs Gleis gestellt wurde. Unter dem Motto "Unser Welterbe nimmt Fahrt auf", schickt der Welterbe Montanregion Erzgebirge e. V. mit dieser ganz besonderen Lok einen starken Werbeträger durch Deutschland. In Kooperation mit der Pressnitztalbahn GmbH wurde eine Lok der Baureihe E-145 im schicken Welterbe-Design beklebt. Seit Anfang Mai ist das Triebfahrzeug im Dienst und trägt so die Welterbe Botschaft aus dem Erzgebirge in das ganze Land.
Nur gemeinsam können wir mutige Entscheidungen für die Zukunft treffen
"Wir gehen voran! So wie eine Lok an der Spitze eines Zuges die treibende Kraft ist, versteht sich auch der Welterbe Montanregion Erzgebirge e. V. als Motor für die Entwicklung des Welterbes Montanregion Erzgebirge/Krusnohori, brachte es Frank Vogel, Landrat des Erzgebirgskreises und Vorsitzender des Welterbe Montanregion Erzgebirge e. V. auf den Punkt und betonte weiter: "Unser Welterbe wird getragen von engagierten Ehrenamtlern und vorausschauenden Kommunalvertretern. Nur gemeinsam können wir mutige Entscheidungen für die Zukunft treffen und unser Welterbe beständig fortentwickeln. Aber wie überall braucht es eine treibende Kraft, eine Zuglok im wahrsten Sinne des Wortes. Der Welterbeverein hält hier die Fäden zusammen und koordiniert in Richtung der Landesbehörden und sächsischer Landesregierung. Dazu gehört auch die Aufstellung einer stabilen Finanzbasis, um auch weiterhin eine verlässliche Grundlage für Investitions- und Vermarktungsaktivitäten zu sichern."
Für den Landrat von Mittelachsen, Matthias Damm steht fest: "Wichtig ist, dass die Menschen hier verwurzelt sind und man merkt in der Region, dass der Geist der Montanregion lebt."
Welterbebesucherzentren sollen entstehen
Wir erreichen Ziele! So wie ein Zug mit einem klaren Ziel und einem definierten Fahrplan unterwegs ist, ist das Management des Welterbes Montanregion Erzgebirge/Krusnohori straff und sicher organisiert. Aktuell wird der Managementplan der Welterbestätte gemeinsam mit den tschechischen Partnern fortgeschrieben. Die Management- und Projektaufgaben für die Zukunft werden definiert und priorisiert. Als große Themen für die Zukunft stehen unter anderem die Intensivierung des Austauschs zwischen den Fachbehörden auf beiden Seiten oder auch die Entwicklung von gemeinsamen Lehrmodulen für den Unterricht auf der Agenda.
Dazu ergänzt Steve Ittershagen, Geschäftsführer des Welterbevereins: "Ein weiteres wichtiges Ziel in den nächsten Monaten ist unter anderem die Planung für die Gestaltung und Architektur der Welterbebesucherzentren. Die inhaltliche Gestaltung läuft derzeit auf Hochtouren, bei den Bergstädten befinden sich die Absprachen und Vorhaben für die einzelnen Gebäude in unterschiedlichen Planungsphasen. Im Rahmen der Pop-Up Galerie zum Welterbebesucherzentrum in Freiberg gibt es vom 2. bis 11. Juni schon einmal einen ersten Vorgeschmack darauf."
Wir wollen unsere Trümpfe ausspielen
Doch wichtig für alle ist es, die Menschen mitzunehmen "Wir wollen, dass die Menschen in der Region unser Welterbe und seine weltweite Einzigartigkeit kennen und davon berichten. Auch innerhalb der deutschen Welterbestätten wollen wir unsere Trümpfe spielen. In der vorletzten Woche fand in Bad Langensalza die Jahrestagung der UNESCO Welterbestätten Deutschlands statt. Dabei versammelten sich Vertreter fast aller deutschen Welterbestätten, um von aktuellen Projekten zu berichten und um sich weiter zu vernetzen. Wir können uns vorstellen, ein solches Treffen mit deutschlandweiter Strahlkraft im Jahr 2024 oder 2025 hier bei uns in der Montanregion auszurichten. Erste Ideen gibt es bereits", so Steve Ittershagen.
Zum Welterbetag Marienberg erleben
Am 5. Juni 2022 ist Welterbetag. Vor 50 Jahren wurde die UNESCO-Welterbekonvention verabschiedet. Heute gibt es rund um den Globus über 1.100 Welterbestätten, 51 allein davon in Deutschland. Seit drei Jahren gehört auch die Montanregion Erzgebirge/Krusnohori dazu. Das diesjährige Motto des Welterbetages lautet: "50 Jahre Welterbekonvention: Erbe erhalten - Zukunft gestalten" und passt besser denn je in unser Welterbe. In der Montanregion pflegen zahlreiche Vereine, Ehrenamtler und engagierte Privatleute mit Hingabe und Engagement die Welterbeobjekte. Sie sorgen für die Vermittlung des Welterbegedankens und lassen die Attraktivität der Besuchereinrichtungen weiterwachsen. Das kostet Zeit, Kraft und Geld. Der Enthusiasmus der Aktiven vor Ort ist die Basis für weitere eine positive Entwicklung der Welterberegion. Unter Federführung des Tourismusverband Erzgebirge e. V. wird in Marienberg anlässlich des Welterbetags am 5. Juni der Bergbauerlebnistag ausgerichtet. Auch hier wird der Welterbeverein vor Ort vertreten sein.
Infos gibt es auf der Homepage der Montanregion.
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