Das letzte Kapitel der Venusberger Breitfeld-Fabrik

Wirtschaft Abriss von Industriebrache soll Baugrundstücke für Eigenheime ermöglichen

Venusberg. 

Venusberg. Nach der Wende war in Venusberg die Hoffnung groß gewesen, die Breitfeld-Fabrik könnte in der lokalen Wirtschaft bald wieder eine wichtige Rolle spielen. Ein Investor stellte damals seine Pläne vor, aus dem einstigen Textilindustrie-Objekt ein Sporthotel machen zu wollen. "Das Vorhaben wurde damals schon belächelt. Aber in dieser Zeit herrschte eine gewisse Aufbruchstimmung und man hat sich an jeden Strohhalm geklammert", sagt der heutige Ortsvorsteher Bert Melzer. Ein Sporthotel gibt es in Venusberg bis heute nicht, stattdessen soll der große Gebäudekomplex nun abgerissen werden.

Kommune schlägt bei Zwangsversteigerung zu

Aufgrund ungeklärter Eigentumsverhältnisse ist es vor wenigen Wochen zu einer Zwangsversteigerung gekommen, bei der die Gemeinde Drebach, zu der Venusberg als Ortsteil gehört, die Industriebrache für reichlich 7000 Euro erworben hat. Die Kommune sah sich zu diesem Vorgehen veranlasst, um endlich für klare Verhältnisse zu sorgen und vor allem die Sicherheit zu gewährleisten. "Obwohl seit Ende 2021 ein großer Bauzaun aufgestellt wurde, haben sich immer wieder Leute in die Fabrik geschlichen", so Melzer. Dabei war das Betreten sehr gefährlich, da das Dach bereits teilweise eingestürzt und die Bausubstanz generell sehr marode ist.

Hilfreich für die demografische Entwicklung

Bereits seit rund 20 Jahren wird das Objekt nicht mehr genutzt, nachdem es davor zeitweise noch als Asylbewerberheim gedient hatte. Durch den Leerstand verfiel der Gebäudekomplex immer mehr. Auch für Nachbarn wuchs so die Gefahr, da Zuwegungen zu Grundstücken unmittelbar an dem Objekt vorbeiführen. Dementsprechend froh ist Melzer, dass sich nun eine Lösung anbahnt. Wann genau der Abriss erfolgen soll, ist noch offen. Dagegen hat die Gemeinde für die künftige Nutzung schon klare Vorstellungen. Auf der 4180 Quadratmeter großen Fläche sollen Grundstücke für neue Eigenheime entstehen. "Ein wichtiges Angebot für junge Familien, da wir bislang keine Baugrundstücke haben", betont Melzer.



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