Gornau. Wer auf der Suche nach Schnäppchen ist, könnte dieser Tage in der Ladenpassage an der Chemnitzer Straße in Gornau fündig werden. Denn dort ist Karin Zenker kurz davor, ihren Tante-Emma-Laden für immer zu schließen. Allerdings mit Wehmut, denn das kleine Geschäft war im wahrsten Sinne des Wortes ein "Lebensmittel-Punkt". Für die vielen Kunden, aber auch für die Betreiberin selbst, die trotz ihrer 63 Jahre noch nicht in Rente geht. Stattdessen kehrt die gelernte Textilfacharbeiterin noch einmal zurück zu ihren beruflichen Wurzeln und arbeitet künftig für einen Sockenhersteller.

 

Regionale Produkte im Fokus

Weil der aktuelle Laden im Februar besenrein übergeben werden muss, will Karin Zenker noch möglichst viele Waren verkaufen. Immer montags, dienstags und mittwochs gibt es daher bei variablen Öffnungszeiten die Möglichkeit, bei kontinuierlich steigenden Rabatten zuzuschlagen. Qualität ist dennoch garantiert, denn darauf hat die Betreiberin bei ihren Produkten stets geachtet. Auch spielte der regionale Bezug für sie immer eine wichtige Rolle. Und so gab beziehungsweise gibt es bei ihr zum Beispiel Leckeres aus der Hofkäserein Horn in Drebach, Fisch aus Niederlauterstein oder Backmischungen aus der Waldkirchener Rolle-Mühle.

 

Viele Gespräche an der Ladentheke

Die Kundschaft wusste das Angebot stets zu schätzen. Neben Lebensmitteln fanden sie auch Produkte für den Bürobedarf oder so manche Geschenkidee. Nicht selten kamen sie auch mit Karin Zenker ins Gespräch, denn nicht umsonst steht neben der Eingangstür eine Sitzbank. Viele Freundschaften sind entstanden, sodass die Zschoapuerin die Eröffnung ihres Ladens am 1. November 2000 nie bereute. Nach einem Gründerlehrgang eröffnete ihr der Sprung in die Selbstständigkeit neue Möglichkeiten. Auch zuletzt habe sich das Geschäft noch getragen. "Aber es ist nicht viel hängen geblieben", ergänzt die 63-Jährige, die sich aufgrund der Inflation und steigender Gaspreise schweren Herzens dazu entschied, noch einmal etwas Neues zu machen.