Corona: Auer Chefarzt über Impfdurchbrüche und Boosterimpfungen

Impfstoffe wirken weiter sehr gut

Wie Ketteler sagt, seien die Impfstoffe, die man momentan zur Verfügung hat, weiterhin sehr effektiv: "Wir haben im Durchschnitt eine weit über 80-prozentige Impfeffektivität, sprich einen Schutz vor Erkrankung, Krankenhausbehandlung, einer intensivmedizinischen Behandlung und vor allem vorm Tod."

Erregerwechsel sorgt für ganz leichte Abnahme der Wirksamkeit

Es hat einen Erregerwechsel gegeben. Zuerst hatte man es mit der Alpha-Variante zu tun und jetzt vorrangig mit der Delta-Variante, die in ihren Oberflächeneigenschaften etwas abweicht. Damit passen die Antikörper, die auf den Impfstoff gebildet worden sind, nicht mehr hundertprozentig, so Ketteler. Dies sei eine Begründung für Impfdurchbrüche. Zudem nehme der Impfschutz langsam ab mit zunehmendem Abstand zur Grundimmunisierung. Betroffen seien insbesondere ältere Menschen, die als erstes geimpft wurden.

Vulnerable Gruppen haben nicht so lange Impfschutz

Auch bei Menschen, wo im Rahmen einer Therapie oder aufgrund einer chronischen Grunderkrankung das Immunsystem unterdrückt wird, nimmt der Impfschutz schneller ab. In diesen Fällen sei eine Auffrischimpfung nach drei bis sechs Monaten dringend empfohlen. Aktuelle Erkenntnisse zeigen, so Ketteler, dass Personen, die mit einem Vektor-Impfstoff geimpft wurden, bereits nach vier bis zwölf Wochen eine erweiterte Grundimmunisierung mit einem mRNA-Impfstoff erhalten sollten. Alle anderen Personen ab 18, die mit einem mRNA-Wirkstoff grundimmunisiert wurden, können eine Auffrischimpfung sechs Monate nach der zweiten Impfdosis erhalten. Eine Ausnahme bilden Risikogruppen.

Drei Impftermine im Auer Helios-Klinikum

Die Impftermine am 20. November sowie am 4. und 18. Dezember, die am Helios Klinikum in Aue laufen, sind um jeweils drei Stunden verlängert worden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.