Scharfenstein. Obwohl 2022 auf der Burg Scharfenstein weniger Besucher gezählt wurden als in den Jahren vor der Corona-Pandemie, macht ein Aspekt der Einrichtung Mut. "Es kommen mehr Kinder zu uns als früher", erklärt Christian Mädler, der als Teamleiter die Arbeit der Mitarbeiter vor Ort koordiniert. Einerseits würden immer mehr junge Familien die Burg als Ausflugsort für sich entdecken. Andererseits tragen die pädagogischen Angebote immer mehr Früchte. So wird beispielsweise die aktuelle Mitmach-Ausstellung über Römer und Germanen von Schulklassen genutzt, um Unterrichtstoff zu vertiefen.
Das Gegenteil eines üblichen Museums
"Das Thema ist in Klassenstufe 6 dran - und bei uns wird es lebendig", sagt Mädler. Wird in anderen Museen vorgeschrieben, ruhig zu sein und nichts anzufassen, so ist in der Scharfensteiner Mitmach-Ausstellung das Gegenteil der Fall. Hier können sich junge Besucher austoben - und dabei trotzdem lernen. "Großer Beliebtheit erfreut sich zum Beispiel das Bällebad", berichtet der Teamleiter. Dort können Kinder tatsächlich in ein Becken springen. Obwohl das mit kleinen Plastikbällen statt mit Wasser gefüllt ist, wird ihnen die Tradition von Badeanstalten der Römer inklusive der hoch entwickelten Wasserleitungs- und Sanitärsysteme nähergebracht.
Workshops in der Backstube
Wie weit das Handwerk im Römischen Reich entwickelt war, lässt sich erleben, indem aus Schaumstoffsteinen Mauern und Torbögen nachgebaut werden. Ebenso wird das Leben der Germanen veranschaulicht, das im Vergleich zu den Römern sehr schlicht und einfach wirkte. Mehrere Schulklassen waren bereits vor Ort. Und obwohl jetzt die Winterferien anstehen, rechnet Mädler auch in den kommenden Wochen mit vielen jungen Besuchern. Grund dafür sind die Ferienangebote, die die Pädagogik nicht zu kurz kommen lassen. So finden am 16. und 23. Februar jeweils ab 13 und 14.30 Uhr insgesamt vier Workshops in der Römischen Backstube statt. An den gleichen Tagen können Kinder außerdem abends ab 18 Uhr bei Gruselführungen die gesamte Burg erkunden. "Es gibt noch freie Kapazitäten", so Mädler.
erschienen am 07.02.2023