Marienberg. Sindy Gerlach freut sich auf das kommende Wochenende. Dann kann die 42-Jährige unter anderem einige ihrer Kanarienvögel ausstellen. Sie gehört zum Verein Erzgebirgischer Ziergeflügel-, Exoten- und Kanarienzüchter Marienberg und Umgebung.
"Breites Spektrum zu sehen"
Die Züchter organisieren die 41. Vereinsschau. Sie gilt gleichzeitig als die 12. offene Schau und als 31. Sachsenschau für Kanarienvögel für den Gesang. Geöffnet ist am 28. Oktober von 9 bis 17 Uhr und am 29. Oktober von 9 bis 16 Uhr. "Zu sehen gibt das breite Spektrum an Tieren, die wir bei uns im Verein in den Volieren halten", erklärt der Züchter Andreas Glück.
Singende Vögelchen
Mehr als 500 Tiere werden den Besuchern der Stadthalle von etwa 25 Züchtern präsentiert. Außerdem bietet der Verein jede Menge Informationen rund um die jeweils vertretenen Arten. Zur Veranstaltung gehört ein Gesangswettbewerb unter den Gesangskanarienvögeln. Sie sind speziell auf den Gesang gezüchtet worden. Der Preisrichter wird die Tiere bereits am Freitag in aller Ruhe "abhören". Die genetische Anlage zum Singen haben diese besonderen Kanarien bereits in sich schlummern. Der Züchter muss sie jedoch fachkompetent trainieren. Wie das geschieht, erklärt am Sonntag der Gesangskanarienzüchter Michael Woithe aus Weißwasser jede Stunde in der Stadthalle.
Schwieriges Zuchtjahr
Zur Ausstellung gehört auch eine Futtermittelsammlung. Diese ist auf der Bühne aufgebaut. Außerdem wird der Vogelmaler Bernd Gerischer an beiden Tagen in der Stadthalle sein, um zu malen. Eine weitere Bereicherung der Veranstaltung stellt die Orchideenverkaufsschau des Floristikgeschäfts "Calathea" in Großolbersdorf dar. Der Verein zählt derzeit 32 Mitglieder. Fast alle sind in die Vorbereitung und Absicherung der Veranstaltung irgendwie involviert. Hinter ihnen liegt ein recht schwieriges Zuchtjahr. "Es ist sehr lange sehr kalt gewesen und bis in den Juni hinein gab es Nachtfröste", begründet das Andreas Glück. Er selbst hat von acht Paaren Kanarienvögeln nur elf Junge aufgezogen.
Viel Freude an besonderem Hobby
Sindy Gerlach hatte in dieser Beziehung mehr Glück. Sie ist mit dem zurückliegenden Zuchtjahr zufrieden. Sehr gut lief es bei den Wellen- und Nymphensittichen. Der Nachfrage nach gerade diesen Tieren ist zumindest bei ihr kaum gesunken. "Die Käufer gehen immer wieder zu denen, bei denen sie schon waren und sich gut beraten fühlten", versichert Sindy Gerlach. Bei anderen Vögeln - gerade bei den größeren - ist die Nachfrage schon niedriger geworden. An der Zucht hat Sindy Gerlach sehr viel Freude. Von ihrem Mann hat sie sich in Bezug auf dieses Hobby anstecken lassen. Das ist Jahre her. "Man lernt aber ständig hinzu. Auch das macht großen Spaß", so die Großolbersdorferin. Auch ihre Kinder machen bereits mit. Vier Stunden braucht die Familie täglich. 200 Vögel wollen versorgt sein. Die Preissteigerungen in allen Bereichen der Vogelzucht entwickeln sich für viele zum Hemmschuh. Das weiß Sindy Gerlach aus ihrem Umfeld. Futter, Käfige, Energie und auch die Preise für die Vögel selbst treiben die finanziellen Aufwendungen für dieses Hobby in die Höhe, wie sie erklärt.
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