Borstendorf. Mit dem Waldlabyrinth hat der Heimatverein im Grünhainichener Ortsteil Borstendorf ein kulturelles Angebot geschaffen, das zumindest in den östlichen Bundesländern einzigartig ist. Das im Röthenbacher Wald gelegene kleine Naturareal, das viele Kreuzungen, Quizfragen und Erlebnisstationen zu bieten hat, ist aber nicht die einzige neue touristische Attraktion. Frisch eingeweiht wurde auch der Bambini-Wanderweg, der eine Art Mini-Version des traditionellen Schach-Wanderwegs darstellt.
"Der Weg ist sehr familienfreundlich"
"Statt 15 ist er nur 4,5 Kilometer lang. Damit ist der Weg sehr familienfreundlich", erklärt Gemeinde-Mitarbeiterin Kristina Schubert. Auch Kindern dürften die Füße nicht allzu müde werden, zumal entlang des Weges so manches Abenteuer wartet. Nach dem Start an der ehemaligen Borstendorfer Schule geht es zum Beispiel an einer Streuobstwiese mit Insektenhotel und einem Spielplatz vorbei. Auf der Lippersdorfer Straße wird es zwar dann etwas steiler, doch bietet dort ein großes Memory-Spiel Gelegenheit zum Abschalten. Natürlich ist es wie ein großes Schachbrett aus - jenes Produkt, das Borstendorf einst in die gesamte DDR lieferte. Während diese Industrie inzwischen längst Geschichte ist, wird es oben am Waldrand richtig modern. Dort wartet ein Selfie-Point auf die Wanderer und Spaziergänger, die sich in einem großen Holzrahmen positionieren können - mit der bekannten Augustusburg im Hintergrund.
Kommune will an Wettbewerb teilnehmen
Nur ein paar hundert Meter weiter, und dann kann ins Waldlabyrinth abgebogen werden. Etwas Zeit sollte dort eingeplant werden. Doch geht es dann weiter zurück Richtung Dorf, können sich junge Besucher an einem Blasebalg mit fünf Orgelpfeifen ausprobieren. Schließlich kommt auch dem Orgelbau in Borstendorf eine historische Bedeutung zu. Verlaufen kann man sich übrigens nicht, denn eine markante Figur mit kleiner Krone weist stets den Weg. "Markenzeichen und Wegweiser ist König Albert. Er symbolisiert diesen und erinnert an den König von Sachsen", erklärt Kristina Schubert. Im Jahr 1889 war ihm und dem ersten Wettiner, Graf Heinrich von Eilenburg, ein Gedenkstein gesetzt worden. Und natürlich ist auch dieser Heinrich-Albert-Stein entlang der Route zu finden, mit der sich die Kommune 2023 an einem bundesweiten Wettbewerb beteiligen will. Gesucht wird dann wieder der schönste Wanderweg Deutschlands - und die Borstendorfer rechnen sich durchaus Chancen aus.
erschienen am 12.10.2022