Borstendorf. Ein Urlaub in Skandinavien hat einige Borstendorfer auf eine Idee gebracht. So wie die Menschen im hohen Norden wollen auch sie mit einem Waldlabyrinth gleichzeitig die Bewegung an der frischen Luft sowie das Wissen über die Natur fördern. "Schon seit einigen Monaten arbeitet daher eine Arbeitsgemeinschaft unter dem Dach unseres Vereins an diesem Projekt", erklärt Sarah Schneider, die Vorsitzende des Grünhainichener Heimatvereins. Inzwischen seien erste Fortschritte erkennbar. So macht eine große Info-Tafel am Ortseingang Borstendorf auf das Vorhaben aufmerksam. Und auch im Wald haben die rund 20 Mitwirkenden bereits Hand angelegt.
Länge soll 1,2 Kilometer betragen
"Über 200 Arbeitsstunden sind schon zusammengekommen", sagt Mike Zickmantel über die ersten acht Arbeitseinsätze. Mindestens doppelt so viele müssten aber im neuen Jahr noch absolviert werden, damit das Waldlabyrinth fertig wird. Bislang sei die Struktur nur grob erkennbar. In dem vom Sachsenforst zur Verfügung gestellten Bereich im Röthenbacher Wald, der sich an der Lippersdorfer Straße befindet, wurden mithilfe von Pfählen und Ästen die ersten Wege schon abgesteckt. Obwohl das Gebiet nur etwa 100 mal 100 Meter groß ist, sollen Besucher dort später einmal eine Wegstrecke von bis zu 1,2 Kilometern zurücklegen.
Viele Fragen warten
Lang wird der Weg deshalb, weil das Labyrinth natürlich viele Sackgassen bietet. Die sollen allerdings nicht in die Irre führen, sondern zu mehr Wissen. Schließlich werden an diesen Punkten 20 Tafeln angebracht, deren Beantwortung das Erreichen des Ziels leichter macht. "Zehn Fragen betreffen den Wald - und die anderen zehn unseren Schachwanderweg", sagt Zickmantel. Er und seine Mitstreiter wollen mit dem Projekt schließlich auch den Schachwanderweg bekannter machen und noch mehr Besucher anlocken. Bis es soweit ist und der Zielbereich im Zentrum als kleine Feierstätte oder grünes Klassenzimmer genutzt werden kann, ist allerdings noch viel Arbeit nötig.
Bei Ideenwettbewerb ausgezeichnet
"Wir wollen zum Beispiel auch einen kleinen Bach mit einbeziehen und zwei oder drei Brücken bauen", erklärt André Kaden, der noch öfter zur Kettensäge greifen wird. Einen ersten Achtungserfolg haben er und seine Mitstreiter übrigens schon erreicht: Bei einem Ideenwettbewerb der Eins-Energie haben sie 2000 Euro gewonnen, die bei der Realisierung des Vorhabens helfen. Nötig sind aber auch viele Spenden sowie ehrenamtliches Engagement, da die Kosten für das Borstendorfer Waldlabyrinth nach Schätzung von Sarah Schneider wohl in den fünfstelligen Bereich klettern werden. Das sachsenweit einzigartige Projekt sei diesen Aufwand aber auf jeden Fall wert.
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