Lößnitz/ Aue. Sicher kann man ein Spiel verlieren, aber in der Höhe ist das schon mehr als eine Schmach. Die Handballer des EHV Aue haben gestern das Sachsen-Derby gegen den HC Elbflorenz auf heimischem Parkett in der Erzgebirgshalle in Lößnitz mit 22:35 (10:16) verloren. Das Ergebnis ist das ganze Gegenteil zu dem, was man vor vier Wochen auswärts in Dresden abgeliefert hat, als man die Dresdner mit 29:21 (10:7) vom Parkett geschickt hat. Es scheint tatsächlich so, Derbys haben ihre eigenen Gesetze. Alles ist möglich. "So ist Handball. Diesmal waren uns die Dresdener überlegen. Wir hatten keine Chance", sagt EHV-Manager Rüdiger Jurke: "Die Niederlage tut schon weh. Man kann sicherlich verlieren, aber mit 13 Toren, das schon etwas hoch."
Beim Spiel gestern liefen lediglich die ersten 15 Minuten relativ ausgeglichen bis zum 7:7 (17.). Danach hatten die Gäste aus Dresden einen Lauf von fünf Toren und gehen mit 7:12 in Führung. Von diesem Seitenhieb haben sich die Auer nicht erholt und so ging es mit sechs Toren minus beim 10:16 in die Kabine. In Hälfte zwei konnte der EHV Aue zwar hier und da noch Treffer landen, aber wirklich gefährlich konnte man dem HC Elbflorenz nicht mehr werden. Die Gäste nutzte die Fehler der Hausherren eiskalt für sich aus und haben den Auern nicht viel Luft zum Atmen gelassen. Die Dresdner haben ihren Vorsprung immer weiter ausgebaut - so führten sie mit 15:23 (42.) und wenig später mit 16:25 (45.). Beim 19:29 (52.) wurde es zweistellig und wenige Sekunden vor Schluss stand es gar 21:35 (60.). Da war der Treffer des Ex-Elbflorenzers Adrian Kammlodt eine Sekunde vor Schluss nur noch Ergebniskosmetik.
Zu sicher gefühlt?
"Es war das wahrscheinlich schlechteste Spiel, wo ich je dabei war", zeigt sich Kammlodt enttäuscht: "Die Dresdner wollten eine Revanche und wir haben uns einfach zu sicher gefühlt. Den Weckruf in Konstanz haben wir noch nicht richtig verstanden und jetzt haben wir die Quittung dafür bekommen. Das Feuer, was sich jetzt hoffentlich nach so einer Klatsche entfachen wird, muss man in die nächsten Spiele mitnehmen und Charakter zeigen." Was bleibt, sind geneigte Köpfe und eine mehr als bitte Niederlage in diesem Sachsen-Derby. "Es gibt eben Tage, wo nichts läuft", sagt EHV-Interimstrainer Runar Sigtryggsson: "Es hat sich das fortgesetzt, was vor einer Woche in Konstanz gelaufen ist. Die Dresdner waren einfach besser auf allen Positionen. Man muss die Leistung anerkennen und wir müssen an uns arbeiten."
Trotz der Niederlage gibt es auch Positives zu berichten: Jannik Dutschke hat bei seinem ersten Einsatz in der 2. Bundesliga drei Tore erzielt. Der 19-jährige sagt: "Ich bin froh, dass bei meinem Debüt alles so gut geklappt hat. Es ist nur schade, dass das Spiel so ausgegangen ist."
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