Zöblitz. Die Lieferengpässe bei Medikamenten spitzen sich rasant zu. Fast täglich berichten die Medien davon. Seit einiger Zeit sind auch die Vorräte an wichtigen Arzneimitteln fast oder schon komplett in der Stadt-Apotheke Zöblitz verbraucht.
Apothekerin ist besorgt
Diese Tatsache bereitet Apothekerin Katharina Tiede große Sorgen. Weder über den pharmazeutischen Großhandel noch direkt bei der Industrie sind einige Artikel der Grundversorgung erhältlich. Hauptsächlich Fiebersäfte und -zäpfchen sowie Antibiotikasäfte für Kinder sind von den Lieferschwierigkeiten betroffen. Dass gerade unsere Jüngsten in einem Land wie dem unseren nicht optimal versorgt werden können, verärgert die Bevölkerung zunehmend. "Nur unter erheblichen zeitlichen und personellen Mehraufwand und in Absprache mit den örtlichen Ärzten gelingt es uns noch, im täglichen Betrieb die Patienten zu versorgen. Natürlich werde ich stets nach Lösungen suchen, um zu helfen", so Katharina Tiede.
Apothekerin wendet sich an Sächsische Landesapothekenkammer und Apothekenverband
Den kommenden Tagen begegnet sie mit großem Respekt, denn sie hat noch bis zum 26. Dezember Apotheken-Notdienst. Das bedeutet, Patienten im Umkreis von ca. 20 Kilometern zu versorgen. Die Apothekerin hat zur genannten Problematik die Sächsische Landesapothekenkammer und den Sächsischen Apothekenverband informiert. Sie bekam Verständnis, jedoch keine Hilfe. Die Politiker in den Gesundheitsministerien teilten ihr mit, dass es wohl Verteilungsprobleme gäbe, sehen aber aktuell keine akuten Versorgungsengpässe.
Die Ignoranz steigert die Wut
"Diese Ignoranz und Überheblichkeit machen mich traurig und wütend. Kann man so weit weg von der Wirklichkeit sein, um so einen Missstand zu übersehen und kleinreden? Soll ich etwa die Eltern, welche dringend für ihr Kind ein Antibiotikum benötigen zurück in die volle Kinderklinik nach Annaberg oder Chemnitz schicken, weil ich weder das rezeptierte Arzneimittel noch eine Alternative vorrätig habe? Frohe Weihnachten!"
erschienen am 22.12.2022