Alles kommt vom Bergbau her. Das gilt im Erzgebirge seit Jahrhunderten, dies zeigte sich auch Ende Juli. Denn immer am 22. Juli erinnert die altehrwürdige Bergstadt Schneeberg an den ersten Streik der Bergleute. An diesem Tag - in diesem Jahr an einem Montag - führt die große Bergparade von Schneeberg Neustädtel in die Altstadt und schließlich zum Festgottesdienst in die St. Wolfgangskirche. In der spätgotischen Kirche findet der Festgottesdienst anlässlich des Bergstreittages statt. Dieser geht nach Überlieferungen auf das Jahre 1496 zurück. Hintergrund war, dass der Wochenlohn der Heuer von 10 Groschen auf neun Groschen reduziert werden sollte. Deswegen legten die Bergleute ihre Arbeit nieder. Zudem zogen sie aus der Stadt.

Dieser erste Arbeitskampf der Bergleute zeigte Erfolg, weswegen er bis heute in Schneeberg begangenen wird.Heute ist der Bergstreit ein Volksfest. Die Stadt Schneeberg feiert mit einem Handwerkermarkt und der schon genannten Bergparade den Tag. Auf dem Markt werden Kunsthandwerk, süße Köstlichkeiten und deftige Leckereien angeboten. Auf der Bühne wartet ein umfangreiches Kulturprogramm auf die Besucher. Bekannte Gruppen aus der Region sorgen für die Unterhaltung.

Zudem werden in verschiedenen bergbaulichen Einrichtungen Sonderführungen und Vorträge angeboten. Zum Abschluss des Tages erklingt auf dem Schneeberger Marktplatz vorm Rathaus ein großes Abschlusskonzert unter der Leitung von Landesbergmusikdirektor Jens Bretschneider. In den vergangenen Jahren sorgte zudem die Bürgermeisterwette für viele aufsehenerregende Momente. Bürgermeister Ingo Seifert war schon auf der Suche nach Puppen, die in der Stadt gefertigt worden und nach einem Zweirad, das ebenfalls aus Schneeberg stammte. Das besondere an der Stadtwette: Sie informiert immer auch über ein Stück Stadtgeschichte.