Zschopau. Die Bürgerinitiative "So geht Erzgebirge-Widerstand", die montags in Zschopau abendliche Spaziergänge organisiert, macht weiterhin auch mobil. Zum zweiten Mal war am Samstag ein Autokorso organisiert worden, das vom ehemaligen Zschopauer MZ-Werk aus über eine Strecke von rund 40 Kilometern durch die Region führte - über Börnichen, Wünschendorf, Lengefeld, Lauterbach und letztlich die Bundesstraße B174 wieder zurück nach Zschopau. Waren es bei der Premiere zwei Wochen zuvor 145 Fahrzeuge gewesen, so machen sich diesmal 86 Fahrzeuge auf den Weg. Dazu gehörten auch vier Traktoren sowie mehrere Lkw und Kleintransporter.
Viele Plakate mit klaren Botschaften
"Wir wollen zeigen, dass es sich nicht nur um Bauernproteste handelt. Es sind auch Mittelstandsunternehmen und Privatpersonen dabei, denn Folgen wie die Preissteigerung betreffen jeden", so ein 56-jähriger Mitorganisator, der damit zugleich auf den Hintergrund der Protestaktion anspielt: "Wir sind mit der irrsinnigen Politik der Regierung nicht einverstanden." Entsprechende Botschaften waren an vielen Fahrzeugen zu sehen. "Wir lassen uns nicht mehr verarschen", stand da zum Beispiel geschrieben oder auch: "Steuerverschwendung: Geld in aller Welt und in Deutschland ist alles unbezahlbar!" Ältere Teilnehmer machten zudem deutlich, dass sie für die Zukunft ihrer Enkel einstehen wollen. Neben vielen Plakaten waren an einigen Fahrzeugen auch Fahnen Sachsens, Deutschlands und der Freien Sachsen zu sehen.
Einschränkungen sorgen für Verwunderung
Während der Fahrt ging es dann etwas ruhiger zu als beim ersten Mal, denn Hupen war genauso untersagt wie die Benutzung von Warnblinksignalen oder transportablen Rundumleuchten auf dem Autodach. Der Mitorganisator, der sich im Austausch mit den Behörden befindet, zeigte sich über diese Einschränkungen verwundert. Ausschlaggebend sei nach Angaben des Landratsamtes gewesen, dass der Autokorso nicht als Verband gemäß Paragraph 27 der Straßenverkehrsordnung erkenntlich sei. Für den Mann, der die Aktion im Vorfeld als Versammlung angezeigt hatte, ist das nicht nachvollziehbar. Für ihn stelle sich die Frage, ob dann eine Anmeldung im Vorfeld überhaupt noch nötig sei, wenn jedes Fahrzeug - wenn auch nur mit 20 km/h - quasi für sich fahre. Über das Vorgehen bei künftigen Aktionen dieser Art werde innerhalb der Initiative noch beraten.
erschienen am 05.02.2024