Aue. Das Kulturhaus in Aue hat sich heute in eine Gesundheitsmeile verwandelt - das Auer Helios Klinikum hat eingeladen zum 18. Auer Herztag. Das Thema: "Herzkrank? Schütze Dich vor dem Herzstillstand!" hat man traditionell von der Deutschen Herzstiftung übernommen, die jedes Jahr eine Problematik in den Vordergrund rückt. Neben einem informativen Vortragsprogramm hat es zahlreiche Stände gegeben, wo interessierte Besucher unter anderem Informationen zum eigenen Herzinfarktrisiko bekommen haben. Rede und Antwort gestanden haben Dr. med. Thomas Ketteler, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin 1 und sein Team.
Projekt "Herzsicher" als wichtiger Punkt im Kampf gegen den plötzlichen Herztod
"Das Thema des Herztages passt sehr gut zu unseren Bemühungen im Kampf gegen den plötzlichen Herztod gerade im Erzgebirge", erklärt Ketteler, der das Projekt "Herzsichere Stadt Aue-Bad Schlema" anspricht. Die Kommune, das Helios-Klinikum Aue und der Kreisverband Erzgebirge der Johanniter-Unfall-Hilfe haben zusammen mit der Björn Steiger Stiftung das Projekt 2021 für Aue Bad Schlema aus der Taufe gehoben. "Ziel ist es, an öffentlich zugänglichen Plätzen Defibrillatoren zu installieren, die jeder Leihe bedienen kann. Momentan sind wir bei 22 Stück im Stadtgebiet von Aue-Bad Schlema und es folgen noch vier weitere im Erzgebirgsstadion. Die Absprachen sind getroffen", erklärt Jens Müller, Bürgermeister Aue-Bad Schlema. Im Ernstfall kommt es auf frühzeitiges Handeln an. Beim Herztag ist man mit dem Projekt vertreten gewesen. Wie Chefarzt Ketteler sagt, bestehe im Erzgebirge dringend Nachholbedarf: "Im Erzgebirge sind wir Schlusslicht im deutschlandweiten Vergleich. Es sterben im Erzgebirge mehr Menschen durch den plötzlichen Herztod als das im Durchschnitt in Deutschland der Fall ist." Dagegen müsse man etwas tun. Das Projekt "Herzsichere Stadt Aue-Bad Schlema" sei eine Möglichkeit.
Bevölkerung soll mitgenommen werden
Auf die Bevölkerung zugehen und erklären, was der plötzliche Herztod ist, wie man Symptome erkennt und was man tun kann, sei wichtig, wie Dr. med. Thomas Ketteler sagt. Wenn man die letzten zehn Jahre vergleicht, so der Kardiologe, habe man im Erzgebirge eine Übersterblichkeit, was diese Erkrankung angeht. Das hänge mit Herzrisiko-Faktoren zusammen, wie hoher Blutdruck, Diabetes, Übergewicht und das Rauchen. Hinzu komme bei einem Großteil der Bevölkerung leider ein relativ schlechtes Gesundheitsbewusstsein. Man ertrage oftmals Krankheit und lasse sie nicht behandeln. Man wolle die Bevölkerung sensibilisieren und darauf hinweisen, auf welche Warnsignale man achten soll und was man tun kann.
erschienen am 15.11.2023