Rund drei Jahre nachdem "my Zuckerle" seinen Betrieb zum ersten Mal aufnahm, steht am 25. November die Neueröffnung an. "In den ersten drei Monaten hatten wir damals einen unheimlich hohen Zulauf. Es kamen sogar Reisebusse aus Dresden, die im Rahmen einer Kaffeefahrt einen kleinen Zwischenstopp bei mir einlegten", erzählt der Gründer Klaus-Dieter Härtel. Wegen der Corona-Pandemie blieben jedoch die Touristen aus, weshalb er seinen Laden im Dezember 2021 schließen musste. Daraufhin zog er an die Ostsee und arbeitete dort als Bonbonmacher in einem großen Betrieb. Drei Monate später kehrte er in seine Heimat zurück, um in einem alten Fabrikgebäude, welches ihm gehört, einen Neustart mit einer eigenen Manufaktur zu wagen. Wegen der Ausbaukosten ließ sich das jedoch nicht in die Tat umsetzen. Er machte sich auf die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten in der Annaberger Innenstadt und wurde in der Großen Kirchgasse 17 fündig.
10 verschiedene Sorten pro Saison
Das Sortiment umfasst zukünftig verschiedene Bonbonsorten in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen wie Kissen- oder Rockbonbons. Im Angebot sind etwa zehn verschiedene Sorten, die sich saisonal unterscheiden. So soll es im Sommer unter anderem Melone und im Herbst Holunderbeeren geben. "Zukünftig möchte ich das Angebot erweitern und auch Lutscher oder Marshmallows aus eigener Produktion verkaufen", sagt der 41-Jährige. Fünf Prozent seiner Einnahmen möchte er dabei immer spenden, wobei drei Aktionen und Vereine zur Auswahl stehen: Der Verein Erzgenial, der bedürftige Kinder und Familien in der Region unterstützt, das Tierheim Annaberg sowie eine Baumpflanzung durch den Forst Sachsen. Jeder Käufer darf am Spendenglücksrad drehen und dadurch mitentscheiden, wohin die Spendensumme seines Einkaufs geht. Alle Teilnehmer erhalten die Chance auf einen kleinen Gewinn.
Planung von Workshops
Weiterhin plant er Workshops in regelmäßigen Abständen, bei denen man seine eigenen Süßigkeiten produzieren kann. "Das bietet sich zum Beispiel auch für Weihnachtsfeiern an", sagt Härtel. In diesem Jahr gibt es noch wenige freie Termine. Bei Interesse kann der Kontakt über die Seite www.myzuckerle.de aufgenommen werden.Für die Herstellung der Leckereien werden zunächst Zucker, Glucose und Wasser auf 150 Grad Celsius aufgekocht. Anschließend gibt er Geschmacksaromen dazu und gießt die flüssige Masse zum Abkühlen auf eine Steinplatte. Im nächsten Schritt werden Farbstoffe und Zitronensäure dazu gegeben, danach wird ein Teil der Zuckermasse gezogen und gestreckt, um Luft einzuarbeiten. "Dadurch verändern sich Farbe und Konsistenz, zudem verstärkt es den Geschmack im Mund", erklärt der Cranzahler. Der andere Teil bleibt unverändert und wird im Anschluss wieder mit der gestreckten Masse vereint. Abschließend muss die fertige Masse noch zurechtgeschnitten werden.
Sein Weg zum Beruf
Klaus-Dieter Härtel ist eigentlich gelernter Werkzeugmechaniker, konnte diesen Beruf aber aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben. Nachdem er auf YouTube ein Video sah, indem Bonbons selbst hergestellt wurden, wollte er einen Workshop besuchen, um das auch zu lernen. "Das alte, traditionelle Handwerk begeisterte mich", sagt er. Bei Recherchen stieß er auf den Oldenburger Bonbonmacher Florian Belgard, den er wenige Tage später besuchte, um einen Blick hinter die Kulissen zu erhalten. Im Anschluss belegte er mehrere Workshops bei ihm, um die Grundlagen kennen zu lernen, zum Beispiel wie sich Zucker bei welchen Gegebenheiten verhält.
Manufaktur in Cranzahl
Sein großes Ziel ist es weiterhin, eine Manufaktur in Cranzahl zu eröffnen: "Dort würde ich einerseits die Miete einsparen, andererseits hätte ich deutlich mehr Platz für die Produktion und Workshops".
"my Zuckerle" in Annaberg-Buchholz ist während der Weihnachtszeit montags bis donnerstags von 10 bis 19 Uhr sowie freitags und samstags von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Nach der Weihnachtszeit sind die Öffnungszeiten immer montags bis samstags von 11 bis 18 Uhr.
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