Die Bekanntgabe der Zahl der positiv getesteten Mitarbeitenden und Bewohner durch das Gesundheitsamt hat die Diakonie zutiefst erschüttert. Sofort nach Mitteilung der Testergebnisse der Bewohner haben die Mitarbeitenden des Altenpflegeheimes Zwönitz begonnen, die nun notwendigen Vorkehrungen, entsprechend des Pandemieplanes unter Berücksichtigung der Auflagen des Gesundheitsamtes anzupassen und umzusetzen. Die Bewohner, die sich derzeit in einem stabilen Gesundheitszustand befinden, verbleiben in der Einrichtung und werden unter Berücksichtigung strenger hygienischer Maßgaben versorgt. Die 51 positiv getesteten Bewohner werden in einem separaten Wohnbereich isoliert, dieser Bereich wird durch eine Schleuse (Infektionsschutz) getrennt.
Für die nächste Zeit steht die für das Personal erforderliche Schutzausrüstung in ausreichender Menge zur Verfügung. Personal, das positiv getestet wurde, aber ohne Symptomatik ist, das heißt, sich fit fühlt und keine Beschwerden hat, kann in Umsetzung der Richtlinien des Robert-Koch-Instituts unter Auflagen wie beispielsweise der eigenen strengen Überwachung und dem Tragen von Schutzausrüstung im Dienst verbleiben und positiv getestete Bewohner weiterhin versorgen. Mitarbeitende, bei denen typische Symptome ausgebrochen sind, bleiben bis zur Genesung zuhause.
Werksinterner Krisenstab im Einsatz
Man achtet streng auf die Einhaltung der Richtlinien des Robert-Koch-Instituts und ist für die Bewohner in der Verantwortung die Versorgung weiter zu gewährleisten. Darüber hinaus hat man für personelle Unterstützung aus anderen Einrichtungen der Diakonie Erzgebirge gesorgt, um bereits erkrankte Kolleginnen und Kollegen zu ersetzen. Es steht der Schutz der Mitarbeitenden und Bewohner an erster Stelle. Bereits seit 13. März 2020, eine Woche vor der Allgemeinverfügung, veranlasste das Diakonische Werk, dass alle stationären Einrichtungen für Besucher nicht mehr zugänglich sind. Ein werksinterner Krisenstab tagt seitdem täglich und filtert die ankommenden Informationen und arbeitet diese den Einrichtungen der Diakonie Erzgebirge mit zeitnah notwendigen Präventionsmaßen passgenau zu. Im Pflegeheim Zwönitz wurde heute ein weiterer einrichtungsinterner Krisenstab mit Beteiligung des Trägers gebildet. Trotz zeitiger Schutzmaßnahmen durch den Krisenstab hat der COVID-19 heimtückisch in unserem Bethlehemstift Raum eingenommen.
Laut Mitteilung des Gesundheitsamtes, Stand: 02.04.2020; 16 Uhr, sind 51 Bewohner und 33 Mitarbeiter positiv auf die Coronavirus-Erkrankung getestet. Und man hat drei Verstorbene im Altenpflegeheim Zwönitz zu verzeichnen zum Zeitpunkt 03.04.2020; 12 Uhr. Diese Personen waren positiv getestet, die genaue Todesursache sei nicht bekannt.
Rainer Sonntag, Vorstand Diakonisches Werk Aue/Schwarzenberg sagt: "Mein tiefstes Mitgefühl gilt den Angehörigen und insbesondere den Bewohnern des Altenpflegeheims Zwönitz, die nach dreiwöchiger Trennung weiterhin auf die Nähe zu ihren Liebsten verzichten müssen. Bewegt und ergriffen teile ich mit, dass augenblicklich 78 Bewohner in einem derzeit stabilen gesundheitlichen Zustand betreut und versorgt werden. Ich danke allen Mitarbeitenden, die mit großer Kraftanstrengung und unermüdlichem Einsatz vorbildlich ihren Dienst in diesen schweren Tagen verrichten."
Update
Im Altenpflegeheim "Bethlehemstift" in Zwönitz ist es gelungen fürs Wochenende und die kommende Woche einen stabilen Personaleinsatz in der Einrichtung zu gewährleisten, heißt es von der Diakonie Erzgebirge. Der gemeinsam gebildete Personalpool der Diakonie Erzgebirge unterstürzt das Team im "Bethlehemstift" im Bereich Pflege und Betreuung. Es sind helfende Hände nicht nur aus dem Fachbereich der stationären und ambulanten Altenhilfe, sondern auch aus den diakonischen Kindertagesstätten und aus dem Bereich der Beratungsdienste. Man sei jedem einzelnen Mitarbeitenden dankbar, der jetzt in der schwierigen Lage in Zwönitz mit anpackt. In Gesprächen werden neben aufmunternden Worten, auch Zuversicht und Trost gespendet. Diese Art der Zuwendung gebe den Bewohnern den nötigen Halt.
Die Maßnahmen in der Einrichtung sind verschärft Die eingerichteten Schleusen zum Infektionsschutz separieren die positiv auf covid19 getesteten Bewohner von denen, die negativ getestet worden sind. Aktuell (Stand 4. April) sind 53 Bewohner und 37 Mitarbeiter infiziert und drei Bewohner sind verstorben. Intensiviert habe man im gesamten Altenpflegeheim "Bethlehemstift" die routinemäßige Vitalwertkontrolle aller Bewohner. So kann man schnell reagieren. Bei Anzeichen einer Verschlechterung des Zustands beziehungsweise bei Anzeichen von Symptomen zu Covid19 werde umgehend eine ärztliche Untersuchung oder auch stationäre Behandlung veranlasst. Der Schutz der Mitarbeitenden habe weiterhin hohe Priorität. Die erforderliche Schutzausrüstung stehe für die nächste Zeit in ausreichender Menge zur Verfügung.
Erneute Testung geplant
In Absprache mit dem Gesundheitsamt wird am morgigen Montag erneut ein Team der mobilen Abstrichstelle des Helios-Klinikums Aue vor Ort sein. Dabei werden nicht nur alle neuen Mitarbeitenden getestet, sondern auch die in der vergangenen Woche negativ getesteten Stammmitarbeitenden und die Bewohner.
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