"Alien" in Zschopauer Garten erweist sich als seltener Schwärmer

Natur Erzgebirger entdeckt Raupen des Oleanderschwärmers in seinem Garten

Zschopau. 

Zschopau. Diesen Anblick wird Joachim Diecks nie vergessen. Als er seinen Oleander-Busch nach einer Weile etwas zurückschneiden wollte, kam er sich fast vor wie in einem Fantasy-Film. "Auf einmal schaute mich ein Kopf an, der aussah wie von einem Alien", erzählt der 63-Jährige Zschopauer. Zwei scheinbar leuchtend blaue Augen, die sich auf einem kleinen grünen Körper befanden, blickten ihm direkt ins Gesicht und wurden immer greller. Was er da vor sich hatte, wusste der Hobby-Gärtner nicht genau. Er hatte nur mitbekommen, dass einige Blätter der Pflanze angefressen waren.

Im Internet informiert

So schnell es ging, beförderte Diecks den Überraschungsgast samt der abgeschnittenen Blätter in den Grünschnittbehälter. Vergessen konnte er diesen Anblick, der sich tief eingeprägt hatte, allerdings nicht. Nach einem Gespräch mit seinem Schwiegersohn, der daraufhin im Internet recherchierte, stellte sich dann bald heraus, welche Rarität der Erzgebirger in seinem Garten entdeckt hatte. Bilder und Erklärungen im Internet entlarvten den vermeintlichen Alien als Raupe des Oleanderschwärmers. Ein Schmetterling, der eigentlich in den Tropen und den Subtropen zuhause ist. "Wenn es im Sommer aber so richtig heiß ist, überquert er ganz selten auch die Alpen in Richtung Norden", weiß Joachim Diecks jetzt.

Besucher ins Herz geschlossen

Den Wanderfalter selbst, der mit seine Spannweite von bis zu zwölf Zentimetern zu den größeren Schwärmern gehört, hat der Zschopauer auf seinem Grundstück zwar nicht gesehen, weil er da womöglich gerade im Urlaub war. Doch dessen Raupen konnte er immer noch bei sich bestaunen. Die eine holte er aus dem Grünschnittbehälter sofort wieder, um ihn zurück in die Pflanze zu setzen. Dass der Besucher dort weitere Oleanderblätter frisst, ist dem 63-Jährigen inzwischen egal. Irgendwie hat er seine Besucher ins Herz geschlossen. Zwei weitere Raupen konnte er auch noch entdecken, eine weitere hat sich vermutlich in der Erde Platz verschafft. "Mal sehen, ob er es über den Winter schafft", gibt sich Diecks gespannt.



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