Es ist eine schwierige Zeit - das öffentliche Leben steht nahezu still. Die andere Herausforderung, die im Raum steht: Home-Office, Kinder und Familie, Haushalt und die eigenen Bedürfnisse unter einen Hut zu bekommen. Da ist manchmal guter Rat teuer. Diplompsychologe Dr. rer. nat. Frederik Haarig hat seinen Vortrag, der jetzt per Live-Stream aus dem Kulturzentrum "Goldne Sonne" in Schneeberg übertragen worden ist, auf die Situation angepasst. Es ging wir ursprünglich geplant um das Thema "Kooperation am Arbeitsplatz", aber eben auch darum, wie man zuhause gut mit einander umgehen kann. Kommuniziert wird ganz verschieden. "Vom Alter her unterschiedliche Generation kommunizieren auch unterschiedlich. Die jüngste Generation kommuniziert eher über WhatsApp und die Leute, die voll im Berufsleben stehen, mögen eher das Persönliche", sagt Frederik Haarig, der auch den Verein "Kopfvitamin" ins Leben gerufen hat.
Kommunikation ist wichtig
Gewaltfreie Kommunikation: heißt, wie kann ich Kommunikation gestalten, damit sich mein Gegenüber nicht persönlich angesprochen fühlt, nicht auf die Beziehungsebene nimmt. Wichtig sei es sachlich und neutral miteinander umzugehen, sagt Haarig: "Wir sehen jetzt schon so ein bisschen, dass durch die Corona-Krise die Rate von häuslicher Gewalt steigt, weil viel mehr Impulsivität und Emotionalität auch zuhause da ist, wenn man so einen Koller verfällt. Da ist immer die Frage, wie man das löst und eine gute Kommunikation zuhause leben kann, weil es um die psychische Gesundheit geht." Egal ob zuhause oder im Job, man sollte sich immer vor Augen führen, wie die eigenen Äußerungen vom Gegenüber aufgefasst und wahrgenommen werden. Ist ein kommunikativer Konflikt da, muss man sich überlegen, wie man diesen anspricht und aus der Welt schafft, ohne die andere Person zu miskreditieren.
Stress lässt sich bewältigen
Die Stress-Belastung und der Druck, der auf einem lastet, sind ohne Zweifel enorm bei der Vielzahl der Aufgaben und das auf engem Raum in die eigenen vier Wänden. Ostern steht vor der Tür und die Ausgangsbeschränkungen bestehen noch immer. Besuche bei der Familie und Freunden wird es nicht geben und auch der Osterausflug ist gestrichen aufgrund der Corona-Krise. Je länger die Krise dauert, umso größer die Herausforderung. "Jeder ist individuell. Ich glaube es ist wichtig bei sich selbst zu beobachten, wie der Stress seine Bahn zieht und die Stressreaktion erkennt und zu intervenieren und im besten Fall vorzubeugen. An sollte sich gedanklich auf das einstellen, was noch kommen kann, sprich wenn die Ausgangsbeschränkungen weiter andauern", erklärt Haarig. Man braucht Strategien, um mit Wut und Ärger umzugehen. Das kann man an anderer Stelle rauslassen, beispielsweise wenn man ich im Garten körperlich betätigt, so Haarig: "Wenn das nicht möglich ist, kann man sich auch in der Wohnung etwas überlegen, um mich abzureagieren und den Stress zu bewältigen." Gut sei es, sich gemeinsam in der Familie etwas zu überlegen, um gar nicht erst in eine stressige Phase rein zu kommen. "Da gilt es den Tagesablauf und die Struktur so gut es geht beizubehalten. Routine gibt Halt und Unterstützung", erklärt Haarig. Es gibt auch positive Aspekte: "In der gemeinsamen Zeit zuhause lernt man sich neu kennen und das schweißt zusammen. Es ist gut sich zu überlegen, was man aus der schwierigen Zeit jetzt mitnehmen und für sich und seine Familie nutzbar machen kann." Trotz Familie ist es wichtig, auch Zeit für sich persönlich zu haben.
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