Die Polizeidirektion Chemnitz führte heute einen Polizeieinsatz anlässlich mehrerer im Stadtgebiet Annaberg angezeigter Versammlungen durch. Ab 10.30 Uhr bis gegen 18.15 Uhr fand auf dem Marktplatz ein Straßenfest unter dem Motto "Feministisches Straßenfest - emanzipatorische Utopien erleben" statt. Gegen 13.30 Uhr begann am Marktplatz eine Versammlung unter dem Motto "Leben schützen! Abtreibung legalisieren! Für eine feministische Praxis!". Ein Aufzug führte anschließend über die Wolkensteiner Straße, die Ernst-Schwerdtner-Straße, die Paulus-Jenisius-Straße, die Adam-Ries-Straße, die Wolkensteiner Straße bis zur Großen Kirchgasse.
An diesem Aufzug nahmen rund 400 Personen teil. Er wurde gegen 16.30 Uhr beendet, woraufhin sich die Teilnehmer wieder dem Straßenfest anschlossen. Gegen 14.00 Uhr hatten sich auf der Wolkensteiner Straße etwa 20 Personen aus dem Aufzug gelöst und versuchten offenbar in Richtung der Aufzugsstrecke der anderen Versammlung zu gelangen. Dies wurde durch die Polizei unterbunden und das Trennungsgebot durchgesetzt.
Gegendemonstration in Hör- und Sichtweite
Um 14.30 Uhr sammelten sich am Barbara-Uthmann-Ring die Teilnehmer einer Versammlung unter dem Motto "Hilfe zum Leben statt zum töten". Anschließend führte ein Aufzug über die Chemnitzer Straße, die Robert-Schumann-Straße, die Geyersdorfer Straße, die Lindenstraße, die Große Kirchgasse bis zum Unteren Kirchplatz, wo eine Abschlusskundgebung stattfand. Die Versammlung, an der rund 500 Personen teilnahmen, wurde gegen 16.55 Uhr beendet. An mehreren Punkten der Aufzugsstrecken konnten die Teilnehmer ihr Grundrecht auf Versammlungsfreiheit in Hör- und Sichtweite der anderen Versammlung ausüben.
Ein Nebelkörper, ansonsten alles ruhig
Straftaten waren nicht zu verzeichnen. Nach dem Anbrennen eines Nebelkörpers in der Versammlung auf der Wolkensteiner Straße wurde gegen einen 24-Jährigen eine Ordnungswidrigkeit wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz angezeigt. Im Zuge der Aufzüge kam es im Altstadtbereich zu Behinderungen des Fahrverkehrs. Davon waren auch Teile der Bundesstraßen 95 und 101 betroffen. Die Polizeidirektion Chemnitz wurde heute Einsatzkräfte der sächsischen Bereitschaftspolizei sowie die Polizeidirektion Dresden unterstützt. Insgesamt waren 240 Einsatzkräfte vor Ort.
erschienen am 26.05.2019