Zschopau. An wen der Pokal für die weiteste Anreise gehen würde, ist beim 2. Sommertreffen des MC MZ Zschopau von Anfang an klar gewesen. Sogar schon vor dem Beginn, denn Jussi Ronkainen, Seppo Kankola und Karri Tuovinen trudelten mit ihren MZ-Maschinen bereits am Donnerstagabend auf dem Veranstaltungsgelände in Hohndorf ein - also einen Tag vor dem offiziellen Startschuss. Dass die drei so zeitig kamen, mag verwundern. Schließlich hatte sich das finnische Trio aus der Nähe von Helsinki auf den 1850 Kilometer langen Weg gemacht, um beim Bikertreffen am ehemaligen MZ-Werk dabei zu sein.

30 Jahre alter finnischer Verein schwört auf MZ

"Wir hatten im Internet von der Veranstaltung erfahren", erklärt Tuovinen, der 2002 zum Emmenrausch schon einmal an den gleichen Ort gekommen war. "Da musste ich wieder hin", war für den 62-Jährigen sofort klar. Schließlich gehört er zu den Finnischen MZ-Fahrern - ein halboffizieller Verein, den es seit gut 30 Jahren gibt. Alle der rund 200 Mitglieder seien zuvor andere Marken gefahren. Aber irgendwann habe es klick gemacht, so Tuovinen. "Diese Maschinen laufen eine Ewigkeit", sagt er und nennt damit seine Leidenschaft für MZ. Nur ein Problem gebe es: "Was ist, wenn wir irgendwann kein Benzin mehr haben?"

Mit 78 noch immer im Sattel

Und noch einen klitzekleinen Makel hat der Finne an seiner TS 350/1 ausgemacht. "Sie kann nicht schwimmen", sagt Touvinen und schmunzelt. Am Anfang musste also von Helsinki nach Talinn die Fähre genommen werden, ehe es durch Estland, Lettlland, Litauen und Polen bis ins Erzgebirge ging. Um die 500 Kilometer pro Tag. Dass seine beiden Kumpels schon 70 beziehungsweise 78 Jahre alt sind, war kein Problem. Ihre beiden ETZ 250 brachten sie sicher nach Hohndorf, wo sie sich mit zahlreichen weiteren Bikern austauschten. Denn hatte schon die gelungene Premiere im Vorjahr gut 650 Teilnehmer angelockt, so waren es diesmal auf dem brechend vollen Gelände bei bestem Sommerwetter noch deutlich mehr. So wie das finnische Trio zelteten viele vor Ort.