Niederschmiedeberg. Die Freiwillige Feuerwehr Niederschmiedeberg feiert am letzten Augustwochenende ihr 140-jähriges Bestehen. Ihre Jugendfeuerwehr wird 30 Jahre alt. Eine Familie, die vom ersten Tag an dabei war, sind die Schönherrs. Aktuell sind hier mit Jürgen, Manuel und Yven Schönherr sowie Leon Hetze drei Generationen vertreten. Jürgen Schönherr gehört mit 70 Jahren der Alters- und Ehrenabteilung an. Zum alten Eisen gehört er aber noch lange nicht. Er ist vor allem für die Verpflegung der Truppen und für die Reinigung verantwortlich.
Jürgen Schönherr will noch nicht aufhören
Nach den Diensten verwöhnt er die Feuerwehrleute mit einem Imbiss. Wenn in Niederschmiedeberg etwas los ist, dann kommt es dieser Aufgabe ebenfalls gerne nach. Soljanka, Wurstgulasch und Kartoffelsalat stehen besonders hoch im Kurs. Außerdem pflegt er die Rabatten und Einpflanzungen am Gerätehaus. Die Pflanzen zieht er dabei selber groß. Das ist für den gelernten Gärtner und Landschaftspfleger überhaupt kein Problem. Ans Aufhören denkt er noch lange nicht. Jürgen Schönherr ist froh, dass er noch gebraucht wird.
Zahlreiche Einsätze in den vergangenen Jahren
An wie vielen Einsätzen er während seines aktiven Dienstes bis 2012 mitgewirkt hat, weiß er spontan nicht zu sagen. Einige wird er aber nie vergessen. Dazu gehört die Explosion der Pyrolyse-Abteilung im DKK-Neuwerk. Damals waren alle froh, dass das ohne Verletzte abgelaufen war. Hin und wieder musste die Wehr auch wegen Waldbränden ausrücken. Damals waren die dampfbetriebenen Züge noch auf der Bahnstrecke. Auch beim Hochwasser von 1997 war er mit von der Partie. Dabei musste auch ein Toter geborgen werden. Unfälle gab es natürlich auch. Allerdings gab es früher keine Betreuung für die Kameraden, die Schlimmes erleben mussten. Heute ist das anders. Für sie gibt es heute ein ehrenamtliches Kriseninterventionsteam. "Zum Glück haben wir das noch nie gebraucht", sagt sein Sohn Manuel Schönherr. Er leitet die Jugendfeuerwehr im Ort.
Einprägsame Ereignisse
Besonders einprägsam waren für ihn der große Brand im DKK 2012, das Hochwasser im Jahr darauf und die Suche nach einem vermissten Kind. Das Kind hatte sich im Wald verlaufen. "Ich weiß noch, wie froh wir alle waren, als es am nächsten Tag wieder da war", erinnert er sich heute. Manuel Schönherrs Schwester Susann Ullrich wohnt nicht mehr hier. Sie zählt aber zur Freiwilligen Feuerwehr Weidenthal in Rheinland-Pfalz. Der Niederschmiedeberger Jugendfeuerwehr gehören derzeit elf Kinder und Jugendliche im Alter zwischen neun und 15 Jahren an. Mit Leon Hetze und Yven Schönherr stammen zwei aus der Familie Schönherr. Sie sind wie ihre Eltern, Großeltern und deren Vorfahren mit der Feuerwehr aufgewachsen. "Feuerwehr macht einfach Spaß! Die Technik, das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Vielfalt der Aufgaben ist einfach toll", findet der neunjährige Yven. Zum Festwochenende wird auch der Feuerwehrnachwuchs mit eingebunden sein, vor allem beim Schaunachmittag am Samstag.
Das Programm:
Freitag, 30. August
- 18 Uhr Eröffnungsveranstaltung mit Festrede und Auszug aus der Historie
- 20 Uhr: Disko mit DJ Bruno
Samstag, 31. August
- 14.30 Uhr: Schaunachmittag mit Technik und Übungen sowie Angebote für Groß und Klein
- 20 Uhr: Abendprogramm mit Tanz und Cocktailbar
Sonntag, 1. September
- 10 Uhr: Erzgebirgischer Frühschoppen mit traditionellem Essen und Livemusik
Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt.
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