Krumhermersdorf. Ein Ehrenmal gedenkt auf dem Krumhermersdorfer Friedhof der im 1. Weltkrieg gefallenen Soldaten. Doch der Gedenkstein ist in die Jahre gekommen und seit der Einweihung im Jahr 1921 wurde kein Handschlag mehr daran gemacht. Mittlerweile bröckelt das Denkmal und die Aufschriften sind kaum noch zu entziffern. Nun soll das Ehrenmal für 12.000 Euro erneuert werden.
Teil des Sockels wiegt schon zwei Tonnen
Die Seiten des Steins erhalten dafür neue Sandsteinplatten, Fehlstellen im Ornament werden ausgebessert. Oberer und unterer Sockel wurden dafür vor einigen Tagen per Kran abtransportiert - allein der obere Sockel wiegt 2 Tonnen. "Es ist schon eine Menge dran zu machen", so der Inhaber der Steinmetzwerkstatt in Ansprung, Michael Löschner. Der Krumhermersdorfer Gunter Gerlach hat sich für die Denkmal-Rettungsaktion in seinem Ort eingesetzt: "Mein Vater Karl Gerlach hat die Erneuerung des Steins schon vor 25 Jahren angestrebt. So kurz nach der Wiedervereinigung fand er jedoch in Behörden kein offenes Ohr dafür und auch kein Geld. Im Vorjahr habe ich das ganze erneut in Angriff genommen und mich zunächst mit der Materie vertraut gemacht."
Unterstützung kommt von überall
Ein erster Anlaufpunkt des 68-Jährigen war neben der Kirchenverwaltung als Grundeigentümer des Friedhofes der Bereich Denkmalpflege des Landratsamtes und damit Bereichsleiterin Frau Grimm: "Es war bei der Begutachtung extra ein Professor aus Dresden mit vor Ort, der sich mit Denkmalen auskennt. Der plädierte auch dafür, dass das Kriegsdenkmal erhaltenswert sei." Damit gab es grünes Licht. Doch wie so oft sind die öffentlichen Kassen klamm: "Man hat uns einiges versprochen. Und tatsächlich haben wir einen kleinen Anteil bekommen, der ist jedoch verschwindend gering. Hilfe kam von Frau Seirich aus dem Ort." Dank der ehemaligen Sparkassen-Chefin habe man einen angemessenen Zuschuss für das Vorhaben erhalten. Gleichzeitig erfuhr man durch die ortsansässigen Handwerker viel Unterstützung. "Wir haben zusätzlich die Hilfe von Freunden aktivieren müssen, um die Summe zusammenbringen. Mir geht es um die 89 Krumhermersdorfer, die im Krieg sinnlos ihr Leben ließen."
Derweil unterstrich der Chef der Steinmetzwerkstatt: "Dieses Jahr schaffen wir es nicht mehr, aber im Frühjahr sollte das Denkmal wieder an seinem Platz stehen." Und ergänzte: "Die meiste Zeit wird die Schrift in Anspruch nehmen, um die Buchstaben in den Stein zu hauen."
erschienen am 08.08.2022