Heute ist Valentinstag - ein Tag, wo einsame Menschen sich oft noch einsamer fühlen. Überall in Supermärkten, Kinos und Restaurants sieht man Geschenke, die man seiner geliebten Person geben könnte. Doch wie kann man den Tag weniger einsam gestalten? Sollte man sich überstürzt in eine Beziehung stürzen, nur um sich weniger allein zu fühlen? Der entscheidende Punkt, den viele nicht verstehen, ist, dass man zuerst sich selbst lieben muss, bevor man eine andere Person lieben kann. Ja, natürlich kann man auch andere Menschen lieben, obwohl man sich selbst nicht liebt. Doch eine gesunde Beziehung zu führen, das ist ohne Selbstliebe nicht möglich. Und genau dafür bietet der Valentinstag die perfekte Gelegenheit, um sich selbst zu lieben - trotz des Klischees. Doch wie fängt man damit an? Ist Selbstliebe einfach? Nein, definitiv nicht.
Sich selbst zu lieben, beginnt damit, sich selbst Zuneigung und Aufmerksamkeit zu schenken. Es bedeutet, sich selbst anzunehmen und für sich selbst zu sorgen. Das kann bedeuten, sich selbst zu vergeben, sich selbst zu loben, sich Zeit für Selbstpflege oder "Me-Time" zu nehmen und auf seine eigenen Bedürfnisse zu achten. Es ist wichtig, sich selbst positive Affirmationen zu geben und sich bewusst zu machen, dass man wertvoll ist. Für manche Menschen kann auch der Schritt, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, ein wichtiger Schritt sein, besonders wenn es um die Bewältigung psychischer Probleme geht, die man allein nicht verarbeiten kann. Und das ist völlig in Ordnung - es zeigt Stärke, sich Hilfe zu holen. Schließlich sind wir alle Menschen und jeder von uns benötigt von Zeit zu Zeit Unterstützung.
Einige Tipps zum Anfang:
- Selbstreflexion: Nimm dir regelmäßig Zeit, um über deine Gefühle, Gedanken oder Bedürfnisse nachzudenken. Schreib in einem Tagebuch oder reflektiere in Meditation. Was mir hilft, ist, mich selbst einmal pro Tag laut zu fragen, wie es mir geht.
- Selbstfürsorge: Kümmere dich um deine emotionale oder körperliche Gesundheit, indem du ausreichend schläfst, dich gesund ernährst (eine Tüte Chips kann man dennoch mal essen, keine Sorge), regelmäßig Sport treibst, sei es Kraftsport oder Alltagsbewegung.
- Grenzen setzen: Lerne, deine Grenzen zu erkennen und zu kommunizieren. Wie man so schön sagt: "communication is key". Erlaube dir, "Nein" zu sagen, wenn du etwas nicht möchtest, und achte darauf, dich nicht zu überfordern. Für die People Pleaser unter uns: Es ist wirklich wichtig, dass du deine Grenzen erkennst und diese kommunizierst. Auch wenn es die Harmonie zwischen dir und einer Person ruiniert, ist es essenziell, auf deine eigenen Bedürfnisse zu achten. Zerstöre dich selbst nicht für eine andere Person, nur weil du die zwischenmenschliche Beziehung zwischen euch nicht belasten möchtest. Du bist ein Mensch, du hast auch Gefühle, du lebst nur ein einziges Mal. Genieße es, es ist deine Zeit und lass dich nicht weniger behandeln, als du wert bist.
- Selbstakzeptanz: Akzeptiere dich selbst mit all deinen Stärken und Schwächen. Niemand ist perfekt und das ist in Ordnung. Wenn du bemerkst, dass du dich mit anderen vergleichst, merke dir, dass es dich als Person nur ein einziges Mal gibt. Niemand kann wie du sein, du bist einzigartig.
- Zeit für Hobbys und Interessen: Nimm dir Zeit für die Dinge, die dir Freude bereiten und dich erfüllen. Pflege deine Hobbys und Interessen, um dein Wohlbefinden zu steigern. Wenn du momentan keine Hobbys hast oder dir keine einfallen, dann entdecke und erlebe neue. Du wolltest als Kind tanzen lernen oder Karate machen? Dann mach es jetzt. Das Alter spielt keine Rolle.
- Soziale Unterstützung: Umgebe dich mit unterstützenden Menschen, die dich akzeptieren und dich wertschätzen. Pflege gesunde Beziehungen und beende ungesunde.
- Fehler akzeptieren: Erlaube dir, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Sie sind ein natürlicher Teil des Lebens und bieten Gelegenheiten zum Wachstum und Weiterentwicklung.
- Selbstvertrauen aufbauen: Setze dir Ziele und arbeite daran, sie zu erreichen. Feiere deine Erfolge und erinnere dich daran, wie weit du bereits gekommen bist. Und bevor manche von euch in Selbstmitleid versinken und das Gefühl haben, dass sie bisher nichts erreicht haben. Doch, das habt ihr. Ihr atmet allein an die 23.000 Mal pro Tag. Das ist auch eine Leistung. Ihr lebt, also beginnt euer Leben auch wirklich zu leben.
- Dankbarkeit praktizieren: Schätze die positiven Aspekte deines Lebens und sei dankbar für das, was du hast. Es kann auch helfen, sich am Tag mal hinzusetzen und die 10-Finger-Übung zu machen. Man zählt an seinen Fingern ab, wofür man heute dankbar ist und steigt gleich positiver in den Tag. Sei es, dass du gesund bist, sei es, dass du eine Wohnung hast, sei es, dass du heute aufgestanden bist und etwas gegessen hast.
Neue Einstellung zum Single-Leben:
Auch wenn du dich nach einer liebevollen Beziehung sehnst, in der du wertgeschätzt und geliebt wirst, solltest du das Single-Leben nicht als Wartezeit betrachten. Es ist keine Zeit, in der du darauf wartest, dass endlich jemand auftaucht, der dich liebt. Vielmehr ist es eine Zeit, um damit zu beginnen, dich selbst zu lieben. Nutze diese Zeit, um Spaß zu haben, neue Leidenschaften zu entdecken und neue Ziele zu erreichen. Nutze sie, um dich selbst besser kennenzulernen. Dein Beziehungsstatus definiert nicht deine Wertigkeit als Person. Die Suche nach der richtigen Person kann Zeit in Anspruch nehmen. Während du darauf wartest, verbringe Zeit mit dir selbst. Reise, knüpfe neue Freundschaften, entdecke neue Hobbys, lerne ein neues Instrument - es gibt unzählige Möglichkeiten, dein Leben zu bereichern, auch wenn du momentan allein bist. Vielleicht ist es gerade nicht die Zeit für eine Beziehung. Vielleicht ist es wichtiger, dass du jetzt lernst, allein zu sein und das Leben in vollen Zügen zu genießen.
erschienen am 14.02.2024