Am heutigen Samstagabend läuft der neue Erzgebirgskrimi "Mord auf dem Jakobsweg" um 20.15 Uhr im ZDF. (BLICK.de berichtete) Bereits Folge 8 mit dem Titel "Familienband" hatte für viel Kritik gesorgt, immerhin stellte der Film das Erzgebirge deutlich in die rechte Ecke. Teil 9 des Erzgebirgskrimis, "Die Tränen der Mütter", holten die Zuschauer wieder ab. Es wurde sogar schlüpfrig zwischen dem Kommissar und der Försterin. Doch wie geht es zwischen ihnen weiter und wird der neue Film auch diesmal die Zuschauenden überzeugen? In der neuen Film-Kritik von BLICK.de erfahrt ihr es.

Achtung Spoileralarm! Wer den Film ohne Spoiler sehen will, sollte nicht weiterlesen!

Ein neuer Mordfall steht vor der Tür, bzw. hängt am Hetzdorfer Viadukt! Ein Pilger, der auf dem sächsischen Jakobsweg unterwegs war, ist tot und sein Leichnam hängt an der Brücke vor aller Augen. Kommissar Robert Winkelmann (Kai Scheve) und seine Kollegin Karina Szabo (Lara Mandoki) finden schnell heraus, dass es sich hier nicht um einen Suizid handelt, wie anfangs vermutet. Mithilfe von Försterin Saskia Bergelt (Teresa Weißbach) ermitteln sie auf der Spur eines Sägewerksbesitzers. Wer hat Matthias Langner (Wanja Mues) umgebracht und warum?

Die Verdächtigen

Gleich zu Beginn trifft die Försterin auf eine Ausreißerin, die am Wanderweg Pilger beklaut. Die 15-jährige Lara (Anna Shirin Habedank) sagt aber, sie habe nichts mit einem Mord zu tun und doch hat sie mit einem gewaltbereiten Bäckerlehrling zu tun. Stecken die beiden gemeinsam dahinter?

Matthias Langner hat mit seiner Frau Maike (Cornelia Gröschel) und dem Geschäftspartner Peter Siepmann (Thomas Schmauser) ein Sägewerk betrieben. Scheinbar laufen die Geschäfte link ab, da Siepmann den Konkurrenten und gleichzeitig auch Matthias‘ ehemaligen Ausbilder, Felix Ulrich (Hans-Uwe Bauer), den Rang ablaufen will. Das hat Ulrich sauer gemacht, doch so sauer, dass er Matthias umbringen würde? Wie stand das Opfer selbst zu den krummen Geschäftsdeals? Scheinbar wollte Matthias nämlich nicht diese Art von Geschäften machen und seinem Freund schaden. Auf welcher Seite steht eigentlich seine Frau, die sich den Verhören der Polizei immer wieder mit "Migräne"-Behauptungen zu entziehen versucht. Merkwürdig. Der Bäckerlehrling und die Ausreißerin geben den entscheidenden Hinweis.

Die verquere Liebesbeziehung zwischen der Försterin und dem Kommissar

Spannend ist auch die Dynamik, die sich während des Films zwischen den beiden Kommissaren entwickelt, da Karina immer wieder Spitzen gegen die Försterin verteilt. Der Zuschauer wird nicht ganz schlau, ob sie eifersüchtig auf Saskia ist oder warum sie zu ihr immer mal so frech ist. Immerhin hat sie gar keinen Grund eifersüchtig zu sein, oder doch? Hat sie auch ein Auge auf den Kommissar geworfen? Man weiß bei Robert Winkler einfach nie, woran man ist. Erst schläft er nach langem Anbandeln mit der Försterin und dann meldet er sich nicht mehr bei ihr. Sie zeigt ihm beinahe im ganzen Film die kalte Schulter (Sehr gut Saskia! Wuhu!), was ihn innerlich unruhig werden lässt. Am Ende gibt es doch ein kleines Bussi von ihr (Nein! Nicht einknicken, ach man), aber kein richtiges Commitment von ihm, also ist alles wie immer. Ach Robert. In mir wächst eine leise Vorahnung, dass Karina sich in den nächsten Filmen doch ein bisschen dazwischen zecken wird, weil die beiden sich selbst im Weg stehen und sie ihre Chance wittert. Was glaubt ihr?

Wer ist für den Mord verantwortlich?

Doch wer hat denn nun den Pilger umgebracht? Seine Frau redet endlich Klartext: Sie hat Matthias mit ihrem Wanderstock im Streit geschlagen, weil sich die Beziehung auf der Kippe befand. Sie dachte, er sei tot und rief den Geschäftspartner Siepmann an, der den Bewusstlosen am Viadukt auf- und damit erhängte. Damit tötete er Matthias und ließ Maike in dem Glauben, sie hätte ihn umgebracht. Die Handschellen klicken und der Fall ist gelöst. 

Das Fazit: Große Gefühle bleiben diesmal aus

Am Ende war der Film recht mittelmäßig und nicht so emotional involvierend, wie die beiden Vorgänger. Die einzige Träne, die ich verdrückt habe, war, als Matthias‘ Vater den Brief seines toten Sohnes las. Er hatte wegen der Geschäfte keinen Kontakt mehr zu ihm. 

Folge 11 im Januar 2025 erwartet

Auch die 11. Folge des Erzgebirgskrimis wird schon heiß im TV erwartet. Das ZDF hat "Wintermond", der Anfang des Jahres in Oberwiesenthal gedreht wurde. (BLICK.de berichtete) für Januar 2025 angekündigt. Dieser Teil hat bereits im Oktober beim Chemnitzer Filmfestival "Schlingel" seine Premiere gefeiert. (BLICK.de berichtete) Weiterhin wurden die Dreharbeiten für Folge 12 "Über die Grenze" (BLICK.de berichtete) und Folge 13, die im Kulturhauptstadtsgewand in Chemnitz spielt (BLICK.de berichtete), bereits abgedreht.