Enemy Inside sind DIE aufstrebende Band der Gothic- und Metalszene. Gegründet haben sie sich vor etwa fünf Jahren in Aschaffenburg und haben seitdem zwei Alben veröffentlicht. Sie sind bekannt für ihre besonders kreativen und aufwendigen Musikvideos. BLICK.de hat die Band auf ihrer "Seven"-Tour am 16. April im Hellraiser Leipzig vor dem Konzert getroffen und über neue Musik und ihre geheimen Talente ausgequetscht. 

BLICK.de: Was inspiriert euch, Musik zu kreieren?

Nastassja: Ganz unterschiedliche Dinge. Vieles, was ich an Texten schreibe, ist auch wirklich autobiografisch. Bei "Seven" war es jetzt mehr gesellschaftskritisch. Es ist ein Konzeptalbum geworden, in dem es um die sieben Todsünden geht. Wir wollten das gern auf die heutige Zeit transportieren. Also nicht im Sinne der christlichen Todsünden, sondern mehr um die Ecke gedacht, was sind denn heute die sieben Sünden, die noch aktuell sind. Also mit einem anderen Blick. Aber zurück zu deiner Frage, was uns inspiriert. Es können ganz viele Dinge sein. Geschichten aus dem Leben, es können manchmal auch nur Bilder sein. Ich glaube, das ist auch ein Prozess, der im Unterbewussten stattfindet. 

BLICK.de: Sind alle aus der Band beim Songwriting beteiligt?

Nastassja: Evan und ich schreiben hauptsächlich die Musik zusammen. Alles, was so visuell ist, Musikvideos und so weiter, mache ich. 

BLICK.de: Ihr habt ja den M'era Luna Newcomer Wettbewerb gewonnen und durftet da letztes Jahr die Main Stage eröffnen. Wie war das für euch?

Dominik: Das war ein Jugendtraum von mir. M'era Luna war das erste Festival, auf dem ich in meinem Leben war, vor vielen Jahren. (grinst) Das war für mich so: "Boah auf so einer Bühne zu stehen, muss richtig krass sein" und dann war es plötzlich 2022 soweit, dass wir da drauf durften. Morgens, als noch alles geschlafen hat, sind wir ankommen. Ich war, glaube ich, der Erste auf dem Platz. Ich kam gesondert angereist, war viertel nach sieben schon da, hab mein Zeug auf die Bühne gestellt und dachte so: Jetzt kann es losgehen. Es ist ein riesengroßer Platz, das war ein super Erlebnis. Auch zu sehen, wie sich das vor der Show immer mehr gefüllt hat. Es kamen immer mehr Leute. Und dann hat man natürlich nicht so einen großen Slot gehabt. 20 Minuten waren für den Opener geplant, das waren bei uns dann fünf Songs. Das war das so schnell vorbei. 

Nastassja: Wobei man auch sagen muss, dass wir auch fast zwei Jahre auf den Auftritt gewartet haben, weil wir den Wettbewerb schon 2021 gewonnen hatten. Hat uns auf jeden Fall mega Spaß gemacht, geiles Festival!

Dominik: Aber sie haben uns nicht spüren lassen, dass wir Newcomer sind. Wir wurden da wie alle anderen Bands auch behandelt. Sehr schönes, familiäres Festival. Auch hinter den Kulissen lief das alles reibungslos.

Dave: Es war sehr professionell und es war ein Traum, mal auf so einer großen Bühne zu spielen. Für mich war das das erste Mal auf so einer großen Bühne.

Fabian: Auch sehr geiles Essen! Muss man auch erwähnen. 

Dominik: Es waren halt super viele Leute, die sich dann um einen gekümmert haben. Ich wollte meinen Verstärker einpacken und wegtragen. Und die Bühnenleute: "Hey! Wir machen das für dich." Ich meinte, ich habe doch selbst zwei Arme. Und die wieder "Entspann dich, du bist Musiker, wir machen das für dich." Das war ungewohnt, aber auch cool.

BLICK.de: Zum Thema Festivals: Wo kann man euch denn dieses Jahr sehen?

Nastassja: Ein mega großes Festival ist Wacken. 

Dave: Kennt man vielleicht...

(Alle lachen)

Dominik: Metal Days in Slowenien, dann machen wir eine kleine Reise zum Dynamo nach Eindhoven in die Niederlande. Wir spielen auch auf dem Dark Storm Festival im Dezember in Chemnitz dieses Jahr.

(Anmerkung der Redaktion: Alle Tourdates und Festivals sind unter www.enemy-inside.com zu finden.)

BLICK.de: Gibt es ein Festival, wo ihr gern mal spielen würdet?

Dominik: Naja Wacken ist ein Life Goal. 

Nastassja: Hell Fest!

Dave: Hell Fest wäre ich auch dabei, das ist total schön gemacht da. Ich kenne es nur von Bildern, ich war noch nicht selbst da, aber sieht mega aus.

Dominik: Ich würde ja gern auf dem Graspop in Belgien (Anmerkung der Redaktion: Graspop Metal Meeting) spielen. Da sind doch mega Headliner, oder auch das Schweden Rock. Download würde ich gern spielen und es gibt in Spanien auch so einige Sachen mit richtigen coolen Headlinern. 

Nastassja: Festivals in Japan!

BLICK.de: Euer aktuellstes Album "Seven" ist ja mitten in der Pandemie, 2021, erschienen. Wie war das für euch, etwas zu veröffentlichen, mit dem ihr anschließend gar nicht auf Tour gehen konntet?

Nastassja: Es war schwierig. Wir hatten lange überlegt, sollen wir es herausbringen oder nicht. Wir wollten es auch eigentlich viel früher veröffentlichen, haben uns dann aber dafür entschieden, es so zu machen und die Zeit ein bisschen zu überbrücken, in dem wir viele Singles mit Musikvideos released haben. Wir haben dann auch eine Hybridshow, gemacht. Es durften glaube ich 100 Leute rein, bestuhlt mit Abstand und Masken. Es war schon etwas befremdlich. Ich sag mal so, Live-Shows mit schwitzenden, headbangenden Leuten vorne, machen uns natürlich auch mehr Spaß, aber wir waren trotzdem froh, dass wir es gemacht haben. Ein Album veröffentlichen und danach auf Tour gehen, ist natürlich ein anderes Feeling. Dafür sind wir heute hier, zwei Jahre später. 

BLICK.de: "Seven" handelt ja von den sieben Todsünden. Was sind denn eure Sünden im Alltag?

Dominik: Mettbrötchen mit Zwiebeln. Ich arbeite dagegen, aber im Prinzip die Völlerei. Habgierig sind wir nicht und alles andere...

BLICK.de: Aber vielleicht ein Guilty Pleasure?

Dominik: Mit meinen Heavy Metal Freunden schauen ich am nächsten Morgen nach dem Saufen Rosamunde Pilcher.

Nastassja: Dave schaut Germany's Next Topmodel. 

Dave: Ab und zu. 

(Alle lachen.)

Dominik: Wir haben einen Schatten im Kopf, wir gucken alle viel zu viel Instagram-Reels.

BLICK.de: Ihr habt ja für das aktuelle Album super aufwendige Musikvideos gedreht, wie kommt ihr auf die Ideen?

Nastassja: Also Konzepte für die Musikvideos mache ich hauptsächlich. Wir haben aber einen sehr tollen Videografen, der von Anfang an dabei ist: Der Jonas. 

Dominik: Jonas wink doch mal ins Mikrofon! (Anmerkung der Redaktion: Jonas sitzt mit im Raum und schneidet gerade das Aftermovie vom vorherigen Konzert)

Nastassja: Ihn haben wir abgegriffen, da war er gerade mal 17 Jahre alt. Da musste ich anfangs noch den Muttizettel unterschreiben, wenn er mit auf Festivals gegangen ist, aber jetzt mittlerweile macht er unsere Musikvideos. Er gibt mir viel Input. 

BLICK.de: Wir habt ihr die Menschen fürs "Alien"-Video gefunden?

Nastassja: Ich habe auf Facebook nach Leuten geschaut, die etwas ganz Besonderes haben und die angeschrieben. Wir haben da Glück gehabt, dass sich da so viele zurückgemeldet haben, dass war zur Pandemiezeit.

 

 

BLICK.de: Habt ihr das Raumschiff aus dem Video selbst gemacht?

Nastassja: Das Raumschiff haben wir in einer Location so gefunden. Was aber viel selbst gebaut war, war bei "Black Butterfly". Die ganze Kulisse ist selbst gebaut gewesen. Zwei Wochen harte Arbeit, inklusive Kokons selbst bauen. Ich habe Äste im Wald gesammelt und schwarz angemalt. Ich glaube, wir haben ein Reel auf Instagram, wo man das sieht, wie viel Arbeit da drin steckt. Auch beim "In My Blood"-Videodreh hat das Spaß gemacht. Da können wir schon mal alle beruhigen, das Essen war nicht alles echt, was man da gesehen hat. 

Dominik: Und alles, was echt war, haben wir aufgegessen. 

Nastassja: Wir haben alles aufgegessen. Ich habe eine ganze Torte gegessen und mir war danach kotzübel. Das war glaube ich, einer der härtesten Drehs. Das hat unglaublich viel Spaß gemacht, aber es war auch eine super Sauerei und ihr könnt euch nicht vorstellen, wie das in dem Raum nach zwei Stunden gerochen hat mit dem ganzen Essen. 

Dave: Ich habe gekocht am Abend davor.

Dominik: Deshalb also! 

Alle lachen. 

Nastassja: Ich hasse das auch, wenn man so sehr schmatzt und rülpst beim Essen. Bei dem Videodreh konnte ich nichts dagegen sagen, weil es im Skript stand. Da haben wir auch ein Behind The Scenes Video auf Youtube. 

Dominik: Und ich bin ganz stolz auf mich, obwohl es so ekelhaft ausgesehen hat, habe ich mich nicht dreckig gemacht. Ich musste nur mein Gesicht waschen.

 

 

BLICK.de: Das Album ist jetzt zwei Jahre alt. Schreibt ihr schon wieder an neuen Sachen?

Nastassja: Ja. Wir spielen heute einen neuen Song. Also auf der ganzen Tour. Wir hatten uns überlegt, was können wir machen als Überraschung, als Wiedergutmachung, dass die Tour so lange auf sich warten lassen hat. Wir spielen also einen neuen Song (Anmerkung der Redaktion: What We Used To Be) und arbeiten schon am dritten Album. Geplant ist, dass das im nächsten Jahr irgendwann erscheint.

BLICK.de: Jetzt kommen wir zur Rubrik "Der besondere Steckbrief". Die erste Frage ist: Was ist euer geheimes Talent?

Dave: Ohje! Doemsen du hast viele Talente.

Nastassja: Der Doemsen kann unglaublich gut die Mundtrompete spielen. 

Dominik: Ja! Und ich kann auch gut Tiergeräusche nachmachen. Ich kann aber auch gut Leute abf*cken. Wenn man hier so sieben oder acht Stunden im Bus sitzt und dann in so 'ner Blechkiste gefangen ist, dann schaffe ich es, alle zur Weißglut zu treiben. Viele glauben einfach, ich bin ein netter Kerl, dann lernen sie mich kennen und dann... 

Alle lachen. 

Dave: Ich kann gut grillen. 

Dominik zu Fabian: Du kannst fantastisch Kontaktlinsen einsetzen mittlerweile. Und Sachen vergessen.

Fabian: Ich weiß gar nicht, was ihr meint. Meint ihr etwa, dass ich in einen Raum komme, in zwei Sekunden meine Sachen überall verteile und dann nicht mehr finde? Ich hab so einen Akkuschrauber dabei. Den habe ich an drei Tagen gesucht, obwohl ich ihn nicht einmal wirklich ausgepackt habe. Also Sachen verlegen kriege ich hin. 

Dominik: Dann hast du vielleicht meinen Pullover verlegt, kann das sein? Ich friere seit gestern. Vielleicht kuscheln der Akkuschrauber und der Pullover grad. 

Nastassja: Ich kann ganz gut Leute imitieren glaube ich. 

BLICK.de: Wenn ihr eine Zauberkraft hättet, dann wäre es... 

Nastassja: Mich unsichtbar machen.

Dave: Teleportieren!

Dominik: Zeit anhalten und frei bewegen. 

Fabian: Ganz lange schlafen dürfen. 

Nastassja über Fabian: Er ist Vater. 

BLICK.de: Eure Lieblingseissorte?

Nastassja: Amarena. 

(Dave prabbelt etwas Unverständliches, was wie Schoko und Sahne klingt. Aber fragt ihn besser nochmal. :) )

Dominik: Ich war jetzt in Italien, ich habe mich durch viele Eissorten probiert und ich kann mich nicht entscheiden. 

Dave: Sieht man! 

Alle lachen.

Dominik: Also Zitrone finde ich richtig gut. 

BLICK.de: Wenn ihr ein Obst oder Gemüse wärt, welches wärt ihr?

Dominik lacht nur. 

Dominik: Der Dave ist ne Aubergine auf jeden Fall. 

Dave: Und du so ne Stinkfrucht. 

Nastassja: Oder ne Litschi!

Fabian: Ich bin glaube ich einfach nur eine Kartoffel. 

Nastassja: Du bist echt eine Kartoffel. Was wäre ich denn?

Dominik: Sie ist eine Kirsche. Außer in der Erdbeerwoche, da ist sie eine Erdbeere. 

BLICK.de: Wer ist euer Celebrity-Crush?

Nastassja: Jason Momoa!

Alle lachen, weil die Antwort so schnell kam. 

Dave: Scarlett Johannson. 

Dominik: Ich kenne keine berühmten Menschen. Dave, wie berühmt bist du eigentlich?

Dave: Kannst mich gern als Crush haben, wenn du willst. 

Alle lachen. 

Fabian: Ich habe keinen Crush mehr, ich bin aus dem Alter raus.

Dave: Es wird auch keiner erfahren...

BLICK.de: Wenn ihr ein Tier wärt, welches wärt ihr?

Nastassja: Tiger. 

Dominik: Esel!

Alle lachen und stimme zu. 

Dave: Faultier. 

Alle schauen Fabian an. 

Dominik zu Fabian: Eine Schildkröte vielleicht? Also so wie du Schlagzeug spielst. 

Fabian zu Dave: Du hast mir das Faultier geklaut. 

Nastassja: Koalas schlafen länger!

BLICK.de: Ein Ort, den ihr gern bereisen würdet?

Nastassja: Japan! Korea! Mexiko!

Dominik: Lappland.

Dave: Neuseeland.

Fabian: Mir ist es egal...

Dominik: ...hauptsache mal raus. Was? 

Alle lachen richtig laut. 

Dominik zu Anika: Das schreibst du bitte genau so auf! Er möchte nur Offenbach verlassen. 

BLICK.de: Wenn du ein Disney-Charakter wärst, welcher wärst du? Dominik wäre wahrscheinlich Olaf der Schneemann. 

Nastassja: Simba. 

Dave: Pluto. 

Fabian: Die eine Trommelkatze aus Aristocats. 

Dominik: Der Fabi ist die Trommelkatze, ganz klar, wer kennt sie nicht?

Alle lachen.

Nastassja: Ich weiß, was der Doemsen wäre: Pumba.

Dominik: Nein! Ich bin der Esel von Shrek. 

BLICK.de: Euer liebstes Enemy Inside Album?

Nastassja: Seven!

Dave zu Dominik: Welches Kind hast du mehr lieb? 

Nastassja: Es gibt immer ein Kind, was man mehr lieb hat. 

Dominik: Bei "Phoenix" habe ich mit angefangen. Da war der Moment, der mich emotional abgeholt hat. Ich finde das neue Album erwachsener. Das ist schwierig zu sagen, was mein Favorit ist. 

Nastassja: Ich finde immer neu besser. 

Dave: Mir ging es ja auch so. "Falling Away" (Anmerkung der Redaktion: 1. Single der Band) hat mich damals abgeholt und "Seven" ist jetzt so die Weiterentwicklung. 

Dominik: Dann sage ich das jetzt auch!

Fabian: Gehe ich mit. 

BLICK.de: Und was sind eure Lieblingssongs?

Nastassja: "Release Me", "Alien"... Ich habe mehr als drei... "In My Blood".

Dominik: "Release Me", "Black Butterfly" ist bei mir auf der Zwei und "Alien".

Dave: Ich nehme noch "Seven" mit rein. Und dann noch: "Alien" und "Release Me".

Fabian: "Alien", "Seven" und "Release Me". Eigentlich "Falling Away", aber das ist vom anderen Album. 

BLICK.de: Dann danke, dass ihr euch Zeit genommen habt. Wir freuen uns, dass ihr uns im Dezember auf dem Dark Storm Festival in Chemnitz besucht.