Alle Jahre wieder…
Am heutigen Freitag wurden die neuen Teilnehmer für den deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 2024 vom NDR vorgestellt. Und was soll ich sagen: Der NDR geht wieder den seichten Weg. Manno! Jedes Mal das Gleiche! Vielleicht bin ich sehr kritisch und vielleicht findet die breite Masse die Auswahl ja gelungen… Ich jedenfalls nicht. Es sollte etwas Außergewöhnliches nach Malmö fahren, etwas was im Gedächtnis bleibt. Nun ja, ich habe nach dem ersten Hören der Songs fast alle vergessen. Die Auswahl wirkt wieder einmal, als habe man aus all den Jahren einfach nichts gelernt.
2023 haben wir mit Lord of The Lost und "Blood & Glitter" einmal etwas gewagt und sind gescheitert… Also rudern wir zurück und gehen wieder den "sicheren" Weg der Popschiene… Ist ja nicht so, als wären wir mit mittelmäßigen Popsongs vorher auch immer auf den letzten Plätzen gewesen, aber das hat man scheinbar vergessen, oder will man bewusst unter den Teppich kehren. Da kann man doch eigentlich nur mit dem Kopf schütteln. Genrevielfalt im Vorentscheid 2024 gefühlt gleich 0. Letztes Jahr gab es wenigstens eine breite Auswahl. (BLICK.de berichtete) Mich als eingefleischten ESC-Fan lässt das Gänsehaut entfachen, aber aus Wut… Das Schlimme ist, dass sich die Produzenten vom NDR wieder einmal selbst feiern werden. Ich hoffe sehr, dass der NDR dieses Steckenpferd an einen anderen Sender abgeben wird.
Vorentscheids-Datum bekannt
Der deutsche Vorentscheid für den Eurovision Song Contest wird scheinbar am 16. Februar 22.05 Uhr in der ARD gezeigt. Ab dem 8. Februar kann das Publikum wohl eine Wildcard wählen, die in der Sendung "Ich will zum ESC" mit Rea Garvey und Conchita Wurst als Coaches vorgestellt werden. 15 Talente wurden in einer Reihe von Docutainment begleitet, gecoacht und gefördert. Von ihnen werden dann in der Sendung die finalen vier Acts präsentiert, die um eine Wildcard kämpfen werden und so den 9. Act im deutschen Vorentscheid darstellt. Wer zur Auswahl für die deutsche Wildcard stehen wird, ist noch ungewiss. Aber ich hoffe einfach mal, dass etwas anderes als Pop dabei sein wird. Für meinen Geschmack ist das schon wieder viel zu kompliziert. Stellt doch einfach eine Auswahl an Künstlern zusammen und lasst die Leute voten oder aber macht halt eine Serie, wo alle Acts auf ihrem Weg zum ESC begleitet werden. Ich verstehe nicht, warum es das nur für die Wildcard gibt. Das könnte die Leute, die nicht so tief in der ESC-Bubble stecken, verwirren. Vielleicht denke ich da aber auch einfach zu kompliziert...
Das sind die Vorentscheids-Teilnehmer 2024
Ich will euch jetzt nicht länger auf die Folter spannend. Das sind die ersten acht Acts für "Das deutsche Finale 2024", den deutschen ESC-Vorentscheid. Schon den Namen der Sendung, die dann am 16. Februar stattfindet, finde ich mittelmäßig, aber genug gehatet. Schauen wir uns die Künstler an, die sich ja dennoch Mühe geben und die auch respektvoll behandelt werden müssen. Es wird spannend, welchen ESC-Beitrag zum ESC-Finale nach Malmö, Schweden, senden werden. In diesem Video habt ihr einen Zusammenschnitt aller Songs:
Bodine Monet - Tears Like Rain
Die 23-Jährige Bodine Monet hat einen Indie-Popsong eingereicht und möchte sich ihren Traum von der großen Bühne erfüllen. Sie wollte schon immer beim Eurovision Song Contest auftreten. Auf Instagram folgen der Newcomerin schon einmal fast 25K Follower. Ich finde den Song erfrischend und einer der besten, jedoch ist das ein durchschnittlicher Radiosong für mich und wird maximal im Mittelfeld landen.
Galant - Katze
Dieses Lied sticht defitnitiv heraus und das Duo von Galant möchte mit der Nummer eine "Botschaft der Freiheit, der Selbstakzeptanz und des kulturellen Austauschs vermitteln." Ich kann den Song gar nicht greifen so richtig und habe im ersten Moment gedacht, man wolle die Leute pranken. Sicher steckt etwas ganz Tiefes dahinter, aber werden die Menschen in Malmö dahinter steigen, zumal das Lied auf Deutsch ist.
Max Mutzke - Forever Strong
Max Mutzke präsentiert eine Popballade. Vor genau 20 Jahren hat er bereits für Deutschland beim ESC teilgenommen und mit dem Lied "Can't Wait Until Tonight" (geschrieben von Stefan Raab) den 8. Platz geholt. Er ist sympathisch und kann gut singen. Für mich ist "Forever Strong" aber zu langweilig.
Ryk - Oh Boy
Ryk sind keine Unbekannten im Vorentscheid, da sie 2018 schon einmal nach Lissabon für uns fahren wollten. Vielleicht klappt es diesmal? "Oh Boy" klingt auf jeden Fall ein bisschen mehr nach ESC, aber richtig gefallen tut er mir irgendwie auch nicht. Vielleicht wirkt er ja auf der Bühne. Was denkt ihr?
Marie Reim - Naiv
Die Tochter von Schlagersängerin Michelle und Matthias Reim versucht nun in die Fußstapfen ihrer Mutter zu treten, die 2001 den 8. Platz mit "Wer Liebe lebt" holte. "Naiv" ist ein typischer poppiger Schlagersong. Mal sehen, wie der live ankommen wird. Da bin ich wirklich gespannt.
NinetyNine - Love on a Budget
Der Künstler schreibt seine Songs selbst und hat Erfahrung, aber das Lied kriegt mich auch nicht wirklich. Das ist eigentlich schade.
Leona - Undream You
Es geht um Liebeskummer bei Leona. Die junge Frau träumt zwar vom ESC, aber das Lied ist ruhig und nicht wirklich im Gedächtnis bleibend. Ich glaube, das wird nichts für sie. Aber sie übermittelt Gefühle, das ist ja tendenziell gut, die Melodie hätte dafür nur etwas catchiger sein dürfen.
Isaak - Always On The Run
Isaak hat einen klassischen Radio-Popsong abgeliefert. Ich mag ihn, finde ihn aber nur so semi ESC-tauglich. Er wird nicht ins vordere Feld kommen, ist aber einer meiner Favoriten im Vorentscheid.
Fazit
Ich lasse mich einfach überraschen, wer den ESC-Vorentscheid gewinnen wird. Letztes Jahr war ich definitiv etwas überzeugter von dem Ganzen. Naja. Der finnische Vorentscheid namens "Uuden Musiikin Kilpailu" hat auf jeden Fall dieses Jahr eine Menge zu bieten und auch Norwegen hat mich schon neugierig gemacht. Checkt die doch mal die anderen ESC-Beiträge aus. :)