Manchmal nimmt mich Frauchen zum Einkaufen mit. Ich kann dann durch die großen Glasscheiben beobachten, wie sich eure Urinstinkte Sammeln und Jagen in einer großen Halle mit allerlei Zeug bündeln. Ein Schauspiel sondergleichen.
Begehrte Ware
Mit dem Handy in der einen und Einkaufswagen in der anderen Hand lauft ihr hektisch von einem Ende der Halle zur anderen und wieder zurück. Das Ganze mindestens dreimal, weil ihr immer etwas vergessen habt. Kurioserweise scheinen letzte Woche bei vielen Menschen die gleichen Produkte im Haushalt gefehlt zu haben. So gut wie jeder trug Mehl, Öl und Senf aus dem Laden. Echt mysteriös. "Die sind doch alle verrückt geworden", meinte Frauchen während sie drei Flaschen Sonnenblumenöl und zwei große Eimer Senf ins Auto lud. In den kommenden zwei Wochen wird sie vermutlich auch jeden Tag Nudeln essen. Anders kann ich mir die vielen Päckchen im Einkaufskorb nicht erklären.
Das dicke Ende kommt noch
Bevor es am Freitag nach dem Einkaufen wieder nach Hause ging, beobachtete ich noch einen Mann mit Kleinkind und Baby an der Kasse. Während der größere Sohn heulend vor dem Süßigkeitenregal kniete, versuchte der Papa schnellstmöglich seinen Einkauf auf das Band zu bugsieren. Nebenbei musste er sich ständig nach dem Schnuller bücken, den sein Baby in aller Regelmäßigkeit fallen ließ. Bei all der Hektik ging dann noch ein Joghurtglas zu Bruch, weil der arme Typ mit dem Einladen nicht mehr hinterherkam. Am Ende wurde er mit einem freundlichen "Hundertvierundzwanzig Achtzig" verabschiedet, was ihm einen extra Schub Schweißperlen auf die Stirn trieb. Liebes Marktpersonal, gönnt euren Kunden an der Kasse doch etwas mehr Ruhe. Die haben beim Sammeln und Jagen derzeit schon genug Stress.
Herzlichst, euer Besserwisser-Bully