Letzte Woche war Frauchen im Fußballfieber. Erst Europa League, dann Sachsenpokal, am Ende DFB-Pokalfinale. Nein, sie ist kein glühender Fan, aber ein Finale schaut sie sich gerne mal an. EL-Sieger Frankfurt durfte sich nach einem erfolgreichen Spiel über weitere 50 Millionen Siegprämie freuen. FÜNFZIG MILLIONEN. "Jap, das ist 'ne Menge Holz" meinte Frauchen, die aber jeden Cent für rechtmäßig erwirtschaftet hält, wenn die Spieler oben ohne vor der Fankurve jubeln. Für irgendetwas müsse sich das Einschalten schließlich lohnen - warum also nicht für schwitzende Männerkörper? Was war nochmal Abseits? Egal.
Gleiche Arbeit, weniger Geld
Aber zurück zu den FÜNFZIG MILLIONEN: Wisst ihr, wie viel Geld im Frauenfußball fließt? Erschreckend wenig, wie Frauchen beim Googeln herausgefunden hat. Da brüstet sich die Europäische Fußball-Union damit, dass sie insgesamt 24 Millionen Euro und damit viermal mehr als bislang an die 16 teilnehmenden Vereine der Champions League ausschüttet. Zum Vergleich: Mehr als 15,6 Millionen Euro gibt es für JEDEN der 32 Vereine in der "männlichen" Königsklasse - und dabei reden wir nur von der Startprämie. Immerhin werden Spielerinnen heute nicht mehr so peinlich abgespeist wie zur EM 1989. Als Prämie für den Titel bekamen die deutschen Fußballerinnen ein Kaffeeservice mit blauen, gelben und roten Blümchen drauf. Nichts gegen Blümchen, ich mag Blümchen. Aber hey, ein Kaffeeservice? Das hat so einen Beigeschmack von "…habt ihr gut gemacht. Aber jetzt wieder husch, husch, in die Küche." Selbst nach dem "Wunder von Bern" gab es für jeden Spieler 2500 D-Mark, einen Fernseher, einen Lederkoffer und einen Motorroller. Das war ganze 35 Jahre vor dem EM-Sieg der Frauen!
Gender-Pause
Na ja, Hauptsache ist doch, dass die Gleichberechtigung in eurer Sprache endlich angekommen ist. Wenn die Moderatoren, sorry, die Moderator*innen im Radio vor dem "innen" kurz innehalten, tun sie mir schon etwas leid. Ich kann mir bildlich vorstellen, wie sie stundenlang in irgendwelchen Workshops gesessen haben, um die richtige Pause zu üben. "Nein Detlef, das waren 0,05 Sekunden zu lang. Das nimmt dir doch keiner ab. Nochmal, und jetzt bitte mit etwas mehr Konzentration!" Teilnehmer…innen. Hörer…innen. Mitarbeiter…innen. Das geht sogar meinem Frauchen auf den Kranz. Ob der Gleichberechtigung damit ein Gefallen getan wurde? Ich weiß es nicht.
Herzlichst, euer Besserwisser-Bully