Sie sollen insgesamt rund zwei Tonnen Heroin aus dem Iran nach Deutschland geschmuggelt haben: Nach einem monatelangen Prozess gegen eine international operierende Bande sind in Dresden die Urteile gefallen. Das Landgericht verurteilte einen 41-Jährigen mit türkisch-serbischer Staatsangehörigkeit als Hauptorganisator der Lieferungen, er muss zwölf Jahre in Haft. Ein mitangeklagter 55-jähriger Türke wurde ebenfalls zu zwölf Jahren Haft verurteilt.
Ein 57 Jahre alter Dresdner habe zudem als Geschäftsführer eines Handelsunternehmens für den Transport der insgesamt 2,1 Tonnen Heroin gesorgt und bereits ab der ersten Lieferung im September 2021 von den Drogen gewusst, hieß es. Der Mann wurde ebenfalls wegen bandenmäßigen Drogenhandels zu einer Freiheitsstrafe von zehn Jahren und zehn Monaten verurteilt. Der vierte Angeklagte wurde freigesprochen. Er bleibt jedoch wegen anderer Vorwürfe vorerst in Untersuchungshaft.
Drei Lieferungen aus dem Iran über Dubai nach Deutschland
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Bande zwei Mal je 693 Kilo sowie ein Mal 700 Kilo Drogen aus dem Iran über Dubai nach Hamburg hatte schmuggeln lassen. Der Stoff war in einer als Seifen-Lieferung deklarierten Fracht versteckt. Zwei Container seien in die Lagerhalle einer Im- und Export-Firma nach Geringswalde bei Dresden gebracht, ausgepackt und nach Amsterdam weitergeschickt worden.
Der dritte Schiffscontainer wurde aber Ende August 2022 im Hamburger Hafen abgefangen. Die Fahnder nahmen die Droge aus den Seifenstücken und füllten diese mit einem Ersatzstoff, wie eine Staatsanwältin bei der Anklageverlesung geschildert hatte.
Polizei fängt Lieferung in Hamburg ab und präpariert sie
Auch diese Lieferung kam daraufhin in einem Lager in Sachsen an. Beim Auspacken bemerkte der dort lebende Angeklagte, dass etwas nicht stimmte - und dann war die Polizei auch schon zur Stelle. Alle vier Angeklagten wurden im September 2022 verhaftet. Die 700 Kilo Heroin waren nach damaligen Angaben der Ermittler "die größte jemals in Deutschland sichergestellte Menge dieser Droge".
Alle Angeklagten waren nicht vorbestraft. Die Staatsanwaltschaft hatte für alle vier Haftstrafen von deutlich über zwölf Jahren gefordert.
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