Nürburgring. Nach fünfjähriger Pause gastiert an diesem Wochenende die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) wieder auf dem Nürburgring. Bei der vorletzten Saisonstation der wichtigsten deutschen Motorrad-Rennserie wurde, wie üblich, die 3,681 Kilometer lange beziehungsweise kurze Streckenvariante des Grand-Prix-Kurses mit der verkürzenden Querspange gefahren.
Wenn man vom Nürburgring spricht, kommt man oft nicht umher, auf das berühmt-berüchtigte Eifel-Wetter einzugehen. Während fast ganz Deutschland unter blauem Himmel ächzte, drehte sich an zwei Dritteln des Trainingsfreitags wegen Nebels bei Temperaturen kaum über 15 Grad Celsius kein Rad. Auch Samstagfrüh präsentierte sich der Kurs inmitten einer Waschküche, sodass erst ab 10 Uhr mit dem Trainings- und Renn-Programm begonnen werden konnte. Dadurch musste das eine oder andere Training gestrichen werden, doch am Ende des Tages sollten alle Aktiven sowie auch die doch recht zahlreichen Zuschauer auf ihre Kosten gekommen sein.
Erneuter Frauen-Power durch junge Mädchen
Ebenfalls wie üblich, gingen am Samstag bereits die ersten Rennen über die Bühne. Den Anfang machte der KTM Junior Cup, wobei es aus sächsischer Sicht sogleich etwas zu feiern gab. Die dem AMC Sachsenring angehörende Smilla Göttlich aus Kottmar OT Eibau war auf Grund des Alterslimits erst nach ihrem 13. Geburtstag am 20. Mai etwas verspätet in diese Nachwuchsklasse eingestiegen und hatte sich bei ihrem ersten Einsatz gleich mit einem Sieg prächtig eingeführt. Nach anschließend zwei dritten Plätzen sowie einem Nuller infolge eines Sturzes enterte die junge Lausitzerin am ersten (halben) Renntag am Nürburgring erneut die oberste Stufe des Podests. Im gleichen Rennen wurden des Gaststarter Phil Urlass aus Hohndorf bei Stollberg Neunter und Luna Köckritz aus Lauterbach bei Großenhain 14. Die Lichtensteinerin Amy Zmarzly schied nach einem harmlosen Wegrutscher aus.
Einen sächsischen Podestplatz gab es auch im anschließenden Rennen des Northern Talent Cup (NTC) zu feiern. Der Lichtenauer Richard Irmscher wurde hinter dem souveränen Laufsieger Matteo Masili aus Italien sehr guter Zweiter. Einen Platz auf dem Podest hatte auch Phil Urlaß´ jüngere Schwester Anina vor Augen, musste sich in der mehrköpfigen Verfolgergruppe der ersten zwei einem Rivalen beugen und wurde so Vierte. Der Plauener Ben Wiegner sammelte als 14. ebenfalls Meisterschaftspunkte.
Nächster Sieg des Exil-Sachsen
Von den drei Meisterschaftsklassen IDM Superbike, IDM Supersport und IDM Supersport 300 schaltete am Samstag nur die kleine Supersport-Kategorie in den Rennmodus um. Dieses Rennen war ein Abziehbild der meisten vorangegangenen, denn den Sieg machten wieder nur die drei Besten aus dem Bischofswerdaer Rennstall Freudenberg KTM-Paligo Racing unter sich aus. Wie zuletzt im niederländischen Assen (2 x) hatte erneut der Ex-Neukirchner Phillip Tonn das bessere Ende für sich und verwies seine Teamkollegen Ruben Bijman aus den Niederlanden und Oliver Svendsen aus Dänemark mit aufs Podest.
Ein Podestplatz lag auch für den Hohenstein-Ernstthaler Moritz Jenkner im Samstagsrennen der weiteren Rahmenserie Pro Superstock 1000 in Reichweite, doch auch er musste letztendlich mit Rang vier vorliebnehmen. Paul Fröde, ebenfalls aus der Karl-May-Stadt, wurde Siebenter und der Lunzenauer Freddie Heinrich 14.
Nur um die Startplätze für Sonntag gekämpft
Die beiden Top-Klassen fuhren am Samstag nur die Startplätze für ihre beiden Rennen am Sonntag aus. Dann wird der Krostitzer Toni Finsterbusch als bester Sachse auf der siebenten Position Aufstellung nehmen. Der weitere Hohenstein-Ernstthaler Max Enderlein wurde im abendlichen Zeittraining 17. und Kevin Orgis aus Arnsdorf 20. Auf der 23. Position wurde Moritz Jenkner notiert, der sich zu Trainingszwecken unter die IDM-Superbiker mischte, er so der absolute Vielfahrer war und fünf reguläre Superbike-Piloten hinter sich lassen konnte.
Im Zeittraining der IDM Supersport (600) landeten der Dresdner Lennox Lehmann und Marvin Siebdrath aus Wildenfels auf den Plätzen fünf und sechs, sodass sie vor den Rennen in der zweiten Startreihe einträchtig nebeneinander stehen werden.
Indirekt live dabei sein
Am Rennsonntag geht es, sofern es der auf die Eifel spezialisierte Wetter-Gott es zulässt, ab 8.30 Uhr mit den obligatorischen Warm-up-Trainings der IDM-Klassen sowie den zweiten Zeittrainings des KTM Junior Cup und des Northern Talent Cup los. An die schließen sich ab 10.40 Uhr die weiteren Rennen an. Den Anfang macht dann die Pro Superstock 1000. Die IDM Superbike und IDM Supersport ziehen dann vor der Mittagspause nach. Ab zirka 11.10 Uhr geht der empfangbare kostenlose Livestream auf Sendung.
erschienen am 01.09.2024