Dresden. Wenn Rock'n Roll-Legenden rufen, folgen die Massen. AC/DC sind momentan auf ihrer PWR UP Tour und wir waren in Dresden dabei. Das Konzertgelände "Rinne" in der Dresdner Friedrichstadt war ein Meer aus roten Teufelshörnern, alle warteten gespannt auf AC/DC. Die Band um Gitarrenlegende Angus Young spielte zum ersten Mal seit 2015 wieder in der sächsischen Landeshauptstadt.

77.000 Zuschauer

Für die 77.000 Zuschauer war der Weg zum Gelände jedoch beschwerlich. Im Vorfeld wurde davor gewarnt im Innenstadtbereich zu parken und vom Einlass bis zur Bühne war es mehr als einen halben Kilometer Fußweg. Das schien jedoch die wenigsten zu stören. Pünktlich um 19.30 Uhr startete das Intro für AC/DC, denn um 22 Uhr musste Schluss sein.

Fans feierten die Band

Nach einem Donnergrollen betrat das Quintett um Angus Young die Bühne und legte mit "If You Want Blood (You've Got It)" und "Back in Black" los. Das Publikum feierte die Band frenetisch. Sänger Brian Johnson, inzwischen 76 Jahre alt, und der 69-jährige Angus Young sah man ihr Alter deutlich an. Besonders Johnson musste sich anstrengen, um die Songs mit Energie zu performen, doch der Abend zeigte, dass seine besten Jahre bei AC/DC vorbei sind.

Eindruckvolles Fundament

Die Rhythmusgruppe um Stevie Young und die Neulinge Matt Laug und Chris Chaney spielte solide und bildete ein druckvolles Fundament. Angus Young war zwar nicht mehr so agil wie früher, doch musikalisch weiterhin unantastbar.

Reduzierte Bühnenshow

Die 77.000 Zuschauer erlebten an diesem Abend pure Energie. Besonders bei Klassikern wie "Hells Bells", "You Shook Me All Night Long" und "Highway to Hell" bebte das Gelände. Die Bühnenshow war im Vergleich zu früheren Touren fast schon reduziert. Statt einer gigantischen Lokomotive dominierten diesmal riesige Led-Screens das Bühnenbild. Die aufblasbare Rosie-Puppe fehlte komplett.

Defekter Lautsprecherturm

Während der Sound im vorderen Bühnenbereich klar und druckvoll war, beschwerten sich die Besucher im hinteren Bereich über schlechten Klang. Ein hinterer Lautsprecherturm schien defekt zu sein, was zu massiven Übersteuerungen und Tonaussetzern führte. Bei einem Konzert mit solch hohen Ticketpreisen und einer aufwendigen Produktion darf so etwas nicht passieren.

Probleme auf dem Gelände

Obwohl auf der Bühne ein Rock'n Roll Feuerwerk wütete, blieben die Probleme auf dem Gelände bestehen, die bereits bei den Rammstein-Konzerten für Frust sorgten. Abgesehen von mehr Ausgängen schienen keine Verbesserungen vorgenommen worden zu sein. An den Verpflegungs- und Merchandiseständen mussten die Menschen teils 45 Minuten warten.

Hohe Preise und lange Wartezeiten

"Das darf bei einem Konzert dieser Größe nicht passieren. Wir warteten über eine halbe Stunde, um etwas zu trinken zu bestellen. Das Personal wirkte überfordert", sagte ein Konzertbesucher zu unserem Reporter. Auch die Preise von 7 Euro für Bier und Softdrinks beziehungsweise 6 Euro für einen halben Liter Wasser stießen auf Kritik. Zwischenzeitlich ging im hinteren Bereich des Geländes sogar das Bier aus.

Weitere Show am Mittwoch

Weiter vorne feierten die Zuschauer ihre Helden unbeeindruckt. Gegen 21.50 Uhr endete das Spektakel mit den letzten Salutschüssen. Ein Feuerwerk stieg in den Himmel und die Menschen gingen seelig in die Nacht. Es wird nicht mehr viele Gelegenheiten geben, AC/DC live zu sehen. Eine wird es am kommenden Mittwoch geben, da spielen die Australier eine weitere Show in Dresden. Restkarten gibt es an der Abendkasse.