Der Sommer und der nächste Urlaub kommen bestimmt. Nach drei Jahren mit Coronaeinschränkungen und den Krisen, die derzeit den Menschen die Sorgenfalten auf die Stirn treiben, scheint die Reiselust in der Region offensichtlich ungebrochen. Das zeigt eine Umfrage in Reisebüros der Region. BLICK.de stellte folgende Fragen:
- Welche Reiseziele werden für dieses Jahr bisher am meisten nachgefragt?
- Was sollte man jetzt beachten, wenn man den bevorstehenden Sommerurlaub plant?
- Merken Sie Auswirkungen der derzeitigen Krisenstimmung auf das Buchungsverhalten?
Nachfrage ist aktuell sehr groß
Im Reisebüro "Reiseträume Glauchau" werden neben den klassischen Mittelmeerzielen wie Griechenland und der Türkei, insbesondere Reisen nach Madeira, Mauritius und in die USA nachgefragt. Auch die Malediven sind wie jedes Jahr sehr beliebt, sagt Philipp Eckelt. Die Nachfrage sei aktuell sehr groß, weshalb gute Angebote und attraktive Flugzeiten schnell ausgebucht sein können. Man sollte sich zeitnah mit der Planung und Buchung beschäftigen, um auch noch von Frühbucheraktionen zu profitieren. "Die Gäste machen sich schon Gedanken wie viel Budget sie für die Reise ausgeben möchten, was für uns bei der Angebotserstellung sehr hilfreich ist. Grundsätzlich zeigt sich, dass die Gäste nicht auf Urlaub verzichten möchten und durchaus die Sehnsucht nach Urlaub haben und sich von Krisenstimmung nicht abhalten lassen wollen, die schönste Zeit des Jahres zu planen. Darüber freuen wir uns natürlich sehr", erklärt Philipp Eckelt.
Buchungsverhalten wie vor den Coronazeiten
Im Reisebüro TC-Travel Consulting in der Peter-Breuer-Straße 14 in Zwickau sind derzeit für den Sommer vor allem Spanien, Griechenland, die Türkei für Familien, aber auch Kreuzfahrten und Fernziele wieder gefragt. Katja Singer empfiehlt allen Reiselustigen den aktuellen Reiseschutz, wie Reiserücktritt oder Reisekrankenversicherung, zu überprüfen. Auch die aktuellen Einreisebestimmungen sollten kurz vor Urlaubsbeginn nochmals kontrolliert werden. Auswirkungen der derzeitigen Krisenstimmung auf das Buchungsverhalten gibt es laut Katja Singer nicht: "Seit Januar entspricht das Buchungsverhalten wieder dem von vor den Coronazeiten."
Schnell sein und Frühbucher-Rabatte nutzen
Auch im Reisebüro "Yvonne`s Reisen" in der Weststraße 1 in Limbach-Oberfrohna bracht man über mangelnde Nachfrage nicht zu klagen. Für Familien ist vor allem das Preisgefüge sehr wichtig. In dieser Hinsicht sind vor allem die Türkei und Spanien oder in Nordafrika Tunesien sehr preisgünstig, sagt Inhaberin Yvonne Schenker. Ihren Kunden rät sie, schnell zu sein und vor allem die Frühbucher-Rabatte zu nutzen. Und sie empfiehlt den Abschluss einer Reiserücktrittversicherung. Einschränkungen durch Corona, wie sie in den vergangenen Jahren üblich waren, gäbe es nicht mehr. "Nach unserer Wahrnehmung nehmen die Leute jetzt mehr Geld in die Hand als vor Corona, sagt Yvonne Schenker. Das hat ihrer Meinung nach damit zu tun, dass viele Leute in den vergangenen zwei Jahren wegen Corona das Geld für Urlaub gespart haben. Aber auch eine gewisse Angst vor der Inflation spiele eine Rolle.
Kombireisen auf der Fernstrecke gefragt
Das Reisebüro Landgraf in der Bahnhofstraße 13 in Penig hat im Frühjahr bis April noch eine gute Nachfrage an Fernreisen, wie zum Beispiel die Malediven. Vor allen Kombireisen sind auf der Fernstrecke gefragt. Zum Beispiel zwei Nächte Dubai auf der Anreise sowie sieben Nächte Sri Lanka inklusive Ausflüge und eine Woche Malediven, Thailand mit Bangkok Stadt oder eine Kuba-Rundreise mit Badeverlängerung. Außergewöhnlich viel Nachfrage haben wir nach Israel und Jordanien. Im Sommer und Herbst sind es dann traditionell die Türkei und Griechenland, meint Mario Landgraf. Auch er verweist auf die zur Zeit noch möglichen Frühbucherermäßigungen, die man nutzen sollte. "Natürlich werden auch die Angebote mit den besten Preis/Leistungsverhältnis und die guten Flugzeiten am schnellsten weg sein", gibt er zu bedenken. "Wie allen anderen macht auch uns die Inflation zu schaffen. Ich finde es bedauerlich, dass einige Familien auf Grund der Kosten auf den wohlverdienten Urlaub mit ihren Kindern verzichten müssen. Oder ihn nur eingeschränkt verbringen können. Die schönste Zeit des Jahres sollte bezahlbar sein. Leider ist das durch Inflation und Energie-Krise sehr schwer, meint Mario Landgraf.
Kreuzfahrten boomen sehr stark
Im Dertour Reisebüro in der Burgstraße 1 in Freiberg werden im Inland die Ostsee, im Nahbereich die griechischen Inseln, Mallorca, die Türkei und Island stark nachgefragt. Weiterhin boomen Kreuzfahrten sehr stark - Hochseekreuzfahrten und Flusskreuzfahrten. Auch Fernreisen haben wieder massiv an Bedeutung gewonnen. Ganz vorn sind die USA, das südliche Afrika, Bali und Südamerika. Des weiteren erfreuen sich unsere eigenen Gruppenreisen ab/bis Freiberg mit Reisebürobegleitung großer Beliebtheit. Renner sind hier Usbekistan und Nepal, sagt Alexander Kaßner. Er erklärt: "Wir können unseren Kunden nur empfehlen, so zeitig wie möglich zu buchen. Denn die Verfügbarkeiten bei Flügen, Hotels und Mietwagen sind weiterhin sehr angespannt. Man sollte unbedingt zeitig günstige Preise sichern. Weiterhin ist die klassische Pauschalreise die beliebteste und vor allem sicherste Reisevariante. Die Kunden sind über den Veranstalter bei Flugausfällen ganz anders abgesichert." Auswirkungen auf Grund der aktuellen Lage verspüre Alexander Kaßner derzeit nicht: "Wir haben schon seit vielen Monaten extrem gut zu tun. Auch der Trend zu hochwertigen Reisen ist zu spüren. Ansonsten sind Reisen auf Grund des Ukraine-Krieges nach Russland nicht möglich. Auch meiden die Kunden aktuell Zielgebiete wie das Baltikum oder Georgien, auf Grund der Nähe zu Russland."
"Aktuell ist erfreulicherweise sehr gut zu tun"
Bei der Ullmann Reisen GmbH , Bahnhofstraße 11 in Schwarzenberg stehen Griechenland, die Kanaren, Ägypten und die Türkei ganz oben an. Marko Ullmann rät seinen Kunden die aktuellen Preisvorteile und Aktionen der Reiseveranstalter mitnehmen. Als Beispiele nennt er Frühbuchervorteile oder aktuelle Aktionen wie bei der "Aida", wo Kinder unter 16 Jahre in der Elternkabine frei mitreisen können. Auswirkungen der derzeitigen Krisenstimmung auf das Buchungsverhalten sieht Marko Ullmann nicht: "Im Gegenteil, wir haben aktuell erfreulicherweise sehr gut zu tun. Eventuell gibt es hier Nachholeffekte aus der Corona-Zeit."