Most / CZE. Der erste Renntag des sechsten Saisonlaufes der WorldSBK im nordtschechischen Autodrom Most ist Geschichte und war das erwartete Motorsport-Fest - auf der Strecke, aber auch und vor allem dank der vielen Fans auf Tribünen bzw. Naturtribünen. Und das trotz hochsommerlicher Temperaturen um die 30-Grad-Marke, was eigentlich zu viel des Guten war.
Viele sächsische Fans
Ein Großteil der Fans war aus Sachsen gekommen, was man unschwer erkennen und beim "Bad" in der Menge hören konnte. Diese waren auch wegen der deutschen Fahrer gekommen, wobei es aktuell in der seriennahen Motorrad-Weltmeisterschaft mit den drei Klassen Superbike (WorldSBK), Supersport (WorldSSP) und Supersport 300 (WorldSSP300) das gleiche Trauerspiel mitzuerleben gibt wie im Grand-Prix-Zirkus. In jeder der drei Klassen mischt nur je ein Deutscher mit, und das nicht gerade an der Spitze.
Sturzpech des Exil-Sachsen
Den Rennreigen eröffnete die kleine Supersport-Klasse WorldSSP300. Hier stand mit Phillip Tonn ein Sachse am Start, wenngleich der in Werdau geborene und in Neukirchen/Pleiße aufgewachsene 18-Jährige inzwischen in im thüringischen Mattstedt seinen Lebensmittelpunkt hat.
Er fuhr zwar nur vom enttäuschenden 23. Startplatz los, doch kämpfte er sich schnell in der zweiten "Kampfgruppe" bis in die Top-10 nach vorn. Beim Versuch, weitere Plätze gutzumachen, kollidierte der Pilot vom Bischofswerdaer Team Freudenberg KTM-PALIGO Racing allerdings mit einem seiner Gegner und rutschte ins Kiesbett. Er nahm das Rennen wieder auf, kam aber mit der roten Laterne lediglich als 30. ins Ziel.
Sieger ist Loris Veneman
Das Rennen gewann der Niederländer Loris Veneman, der sich in der sechs Fahrer umfassenden Spitzengruppe durchsetzte und den Spanier Marc Garcia sowie den Aushilfsfahrer Carter Thompson aus Australien auf die Plätze verwies. Marginal nach denen trafen der Italiener Mirko Gennai, der letztjährige IDM-Champion und WM-Spitzenreiter Inigo Iglesias Bravo und der aktuelle IDM-Zweite Oliver Svendsen aus Dänemark, der im Team Freudenberg KTM-PALIGO Racing sein WM-Debüt gab, im Ziel ein.
BMW-Sieg und Top-10-Platzierung für Marcel Schrötter
Das am höchsten im Kurs stehende Rennen der Top-Klasse WorldSBK war eine klare Angelegenheit des in diesem Jahr neu für BMW startenden Türken Toprak Razgatlioglu. Er beendete seine ungefährdete Solofahrt knapp sechs Sekunden vor den beiden italienischen Ducati-Semi-Werkspiloten Danilo Petrucci und Andrea Iannone. Vierter wurde der Weltmeister der letzten beiden Jahre und Ducatis Nummer 1, Alvaro Bautista aus Spanien. Der Bayer Philipp Öttl wurde auf seiner GMT94 Yamaha enttäuschender 18.
Mit Marcel Schrötter mischte in der "Mittelklasse" in Most ein weiterer Deutscher bzw. Bayer mit. Ihm war als Vorjahresdritten deutlich mehr als Phillip Tonn und Philipp Öttl zuzutrauen, doch läuft seine Saison 2024 nach gutem Saisonbeginn aktuell nicht so gut wie die letztjährige. Vom achten Startplatz losgefahren, ging es für ihn in der dritten Rennrunde vor bis auf Platz sieben, auf dem er auch fast alle restlichen Runden und schließlich ins Ziel fuhr. Kurz vor Ende schnappte er sich die sechste Position, verlor diese aber wieder.
Dieses Rennen gewann der Spanier Adrian Huertas ebenfalls deutlich vorm Franzosen Valentin Debise und Stefano Manzi aus Italien.
Das Sonntagsprogramm für Kurzentschlossene
Am morgigen Sonntag beginnt das Programm auf der Strecke 9:00 Uhr mit den Warm-up-Trainings aller drei Klassen. Die weiteren Rennen sind für 11 Uhr (WorldSBK, Sprint), 12.45 Uhr (WorldSSP300), 14 Uhr (WorldSBK, 2. Hauptrennen) sowie 15.15 Uhr WorldSSP angesetzt.
erschienen am 20.07.2024