In Deutschland verbringen die Menschen im Schnitt etwas mehr als neun Stunden pro Woche mit Kultur. Zu den kulturellen Aktivitäten gehören Lesen, Besuche von Veranstaltungen und Einrichtungen sowie künstlerischen Aktivitäten, darüber hinaus auch Musik hören und Spielen – analog wie digital. Pro Tag ergibt sich daraus ein Wert von einer Stunde und 18 Minuten, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden in Bezug auf das Jahr 2022 mitteilte.

Die Daten basieren demnach auf Tagebucheintragungen, die im Zuge der Zeitverwendungserhebung von rund 19.500 Personen ab zehn Jahren gemacht wurden.

Auch Computerspiele gelten als Kulturgut

Wenn kulturrelevante Aktivitäten im weiteren Sinne wie Fernsehen und Streamen hinzukommen, erhöhen sich die Zahlen noch einmal deutlich. Denn alleine hierfür wenden die Menschen nach Angaben der Statistiker knapp 15 Stunden wöchentlich auf. Dann würde sich eine gesamte durchschnittliche Kultur-Wochenzeit von etwa 24 Stunden ergeben. 

Mit dem Lesen unterschiedlichster Medien, analog wie digital, werden wöchentlich im Schnitt etwas mehr als drei Stunden verbracht. Computer- und andere elektronische Spiele, die der Deutsche Kulturrat als Kulturgut wertet, folgen demnach mit einem Durchschnittswert von 2 Stunden und 12 Minuten. Für den Besuch von Kinos, Theatern oder Museen wenden die Befragten noch knapp zwei Stunden wöchentlich auf. 

Junge Leute verbringen wöchentlich knapp 18 Stunden mit Kulturaktivitäten 

Die meiste Zeit mit Kulturaktivitäten (ohne Fernsehen und Streamen) verbringen Schülerinnen und Schüler sowie Studierende mit wöchentlich fast 18 Stunden, wie aus der Statistik hervorgeht. Zum Vergleich: Bei Menschen im Ruhestand waren es lediglich 11 Stunden und 24 Minuten. 

Bei den Schülerinnen, Schülern und Studierenden fällt mehr als die Hälfte der Zeit (9,5 Stunden) auf das Computerspielen. Relativ hoch ist aber auch der Wert für Kino-, Theater- oder Museumsbesuche (2 Stunden und 11 Minuten), während Rentnerinnen und Rentner hierfür im Schnitt nur eine Stunde und 39 Minuten wöchentlich aufbringen. 

Werden Fernsehen und Streamen als kulturrelevant im weiteren Sinne einbezogen, weisen die Menschen im Ruhestand hierfür den höchsten Wert auf (31 Stunden und 44 Minuten).