Oschersleben. Alle Fans des gepflegten Sidecar-Rennsports haben am bevorstehenden Wochenende letztmalig in diesem Jahr in Deutschland die Gelegenheit, live auf ihre Kosten zu kommen. Am Samstag und Sonntag, dem 7. und 8. Oktober, lädt die Motorsport Arena Oschersleben zum vierten Mal zum sogenannten "Sidecar Festival" ein. Dieses macht mit ausschließlich Seitenwagen-Gespannen seinem Namen wieder alle Ehre.
WM-Rennen sind das Hauptthema
Das Herzstück der Veranstaltung sind erneut die Rennen zur Sidecar-Weltmeisterschaft 2023. Diese wurde im Mai im Rahmen der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) auf dem Sachsenring begonnen. Der Rennkurs in der Magdeburger Börde ist nun deren sechste und damit vorletzte Saisonstation. In der Regel treten die Akteure der IDM Sidecar im Feld der WM-Teams zu ihren Meisterschaftsrennen an. So auch in Oschersleben, wo für sie ebenfalls der sechste Lauf auf dem Programm steht- Allerdings ist es für sie das Saisonfinale 2023. Die WM-Protagonisten werden dann vom 27. bis 29. Oktober 2023 auf dem ehemaligen Formel-1-Kurs im portugiesischen Estoril endgültig ihre diesjährigen Weltmeister küren. Im Moment haben das britisch-französische Duo Todd Ellis und Emmanuelle Clement sowie das Brüderpaar Ben und Tom Birchall aus Großbritannien die größten Chancen auf den Titel. Unter Umständen könnte das Mix-Team seinen WM-Titel des Vorjahres vorzeitig wiederholen, doch dazu müsste bei den Birchalls schon alles schief gehen. Definitiv werden die IDM-Sidecar-Champions 2023 in Oschersleben gekürt. Hierfür bewerben sich das französische Sohn-Vater-Duo Ted und Vincent Peugeot sowie der junge Eibauer Lennard Göttlich und sein Ersatzbeifahrer für den noch verletzten Hohenstein-Ernstthaler Lucas Krieg, der 55-Jährige Uwe Neubert aus St. Egidien. Sie haben 23,5 Punkte Rückstand auf die Tabellenführer, sprich sie sind auf Schützenhilfe angewiesen. Des Weiteren tragen die Akteure der Sidecar Trophy ihre letzten Rennen 2023 aus und ermitteln ebenso ihre neuen Meister.
Blick in die Seitenwagen-Historie
Das Sidecar-Festival komplett machen diesmal gleich vier Klassik-Gespann-Klassen. Hierbei gibt es die drei Demo-Klassen für Sitzer-Gespanne bis Baujahr 1983, Kurz-Gespanne mit Frontausstieg bis Baujahr 1985 und Gespanne mit Heckausstieg bis Baujahr 1995. Als vierte Klassik-Kategorie wird erstmalig in Deutschland der sogenannte Camathias Cup aus Großbritannien, benannt nach dem erfolgreichen Gespann-Rennfahrer der 1950er- und 1960er Jahre Florian Camathias aus der Schweiz, dabei sein. Hierbei wird nach Gespannen mit bis zu 750 ccm Hubraum bis Baujahr 1967 und über 750 ccm bis maximal Baujahr 1972 unterschieden. Die Trainings beginnen am Samstag (7.10.) ab 8.00 Uhr, an die sich ab 13.25 Uhr die ersten Rennen sowie weitere Trainings bzw. Demo-Läufe anschließen. Der Sonntag (8.10.) beginnt 9.00 Uhr und beinhaltet den munteren Wechsel der aktuellen Rennklassen und weitere Klassik-Demofahrten bis 1 Uhr.
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