Sensation in der Medizin: Erste Frau von HIV geheilt!

Medizin HIV- und Leukämie-Patientin aus USA erhielt besondere Stammzellenspende

Denver. 

In den USA wurde eine lateinamerikanische Frau und damit die dritte Person überhaupt vom HI-Virus geheilt. Die Frau hatte Leukämie, weshalb sie eine Stammzellentransplantation erhielt, welche sie resistent gegen das HI-Virus machte. Dies könnte ein Hoffnungsschimmer für 38 Millionen Menschen sein, die aktuell weltweit mit dem Virus leben. Die Frau ist nun seit 14 Monaten frei von HIV, ohne dass sie ihre regelmäßige antiretrovirale Behandlung in Anspruch nehmen muss. 

Im Nabelschnurblut befindet sich besonderes CCR5-Gen

Der Fall wurde nun auf der CROI (Conference on Retroviruses and Opportunistic Infections) Konferenz in Denver präsentiert. Forscher der David Geffen School of Medicine der UCLA-Universität Los Angeles haben somit den recht neuen Ansatz, um mehr Personen mit unterschiedlichen Hintergründen von HIV zu heilen. Insgesamt waren zehn Forschungsinstitute und Universitäten an der Studie beteiligt. 

Das Besondere: Bei der Transplantation wurden Stammzellen eines Verwandten und aus der Nabelschnur eines Säuglings entnommen. Es ist lange bekannt, dass in der Nabelschnur des Säuglings eine höhere Konzentration an Stammzellen zu finden ist, als im Blut einer erwachsenen Person. Außerdem ist im Nabelschnurblut ein Gen-Merkmal (CCR5-Gen ) enthalten, das Menschen gegen HIV resistent macht.  Diese Besonderheit tritt vor allem bei Personen nordeuropäischer oder kaukasischer Abstammung auf. Durch diese Methode seien auch die beiden ersten Patienten geheilt worden.
"Die Tatsache, dass sie mixed-raced* und eine Frau ist, ist aus wissenschaftlicher Sicht und im Hinblick auf die Auswirkungen auf die Gemeinschaft wirklich wichtig", sagte Dr. Steven Deeks, ein AIDS-Experte an der Universität von Kalifornien, San Francisco, der nicht an der Arbeit beteiligt war. Dr. Deeks glaubt jedoch nicht, dass sich der neue Ansatz durchsetzen werde. "Dies sind Geschichten, die das Feld inspirieren und vielleicht den Fahrplan vorgeben", sagte er.

Frau nach 14 Monaten frei von HIV

14 Monate habe die Patientin Medikamente eingenommen. "Die Viruskonzentration in ihrem Blut war während dieser ganzen Zeit nicht nachweisbar", sagte Forscherin Yvonne J. Bryson auf der CROI. Man geht davon aus, dass die Infektion mit HIV bei Frauen anders verläuft als bei Männern, aber obwohl mehr als die Hälfte der HIV-Fälle weltweit auf Frauen entfallen, machen sie nur 11 Prozent der Teilnehmer an Heilversuchen aus. Leistungsstarke antiretrovirale Medikamente können HIV unter Kontrolle halten, aber eine Heilung ist der Schlüssel zur Beendigung der jahrzehntealten Pandemie. 

Weitere Patienten bekommen besondere Therapie

Die besondere Therapie habe man bereits 2009 bei einem Leukämiepatient aus Berlin veranlasst, der jedoch später an Leukämie verstarb. In London soll sich aktuell ein südamerikanischer Mann mit Hodgkin-Lymphom in einer ähnlichen Behandlung befinden und im Jahr 2019 soll ein HIV-Patient in Düsseldorf ebenfalls in einer Remission seines Krebses durch Stammzellentransplantation befinden. Er gilt allerdings noch nicht als vollständig geheilt.

*Mixed Race = Person mit mehr als einer Rasse oder Ethnie



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