Schweden stoppt Windkraftprojekte aus Verteidigungssorgen

Erneuerbare Energien Vor Schwedens Ostsee-Küste sollte eine ganze Reihe von Windparks sauberen Strom liefern. Dem schiebt die schwedische Regierung nun einen Riegel vor. Die Begründung dafür überrascht.

Stockholm. 

Im neuen Nato-Mitgliedsland Schweden haben 13 geplante Offshore-Windparks in der Ostsee eine Absage erteilt bekommen. Die Regierung in Stockholm gab bekannt, keine Genehmigungen für den Bau und Betrieb der Parks zu erteilen, die sich vor der schwedischen Ostküste von der weitgehend autonomen finnischen Inselgruppe Åland bis hinunter zum Öresund nahe Dänemark erstrecken sollten, darunter auch mehrere nördlich von Rügen.

Grund für die Absage ist demnach, dass die Offshore-Windräder nach Einschätzung der schwedischen Streitkräfte unter anderem Sensoren und Radare stören und somit die Möglichkeiten zur Verteidigung des Landes beeinträchtigen würden. So könnten etwa feindliche Marschflugkörper oder U-Boote erst später oder schlechter entdeckt werden, warnte Verteidigungsminister Pål Jonson. Es würde inakzeptable Konsequenzen für die militärische Verteidigung von Schweden bedeuten, diese Projekte zu bauen, sagte er auf einer Pressekonferenz. Jonson verwies dabei auf die momentane angespannte Sicherheitslage und das russische Kaliningrad, das wie Schweden an die Ostsee grenzt. 

Lediglich ein anderer Windpark an der schwedischen Westküste erhielt grünes Licht. Zehn weitere Anträge für den Windkraftausbau auf See liegen derzeit noch auf dem Tisch der schwedischen Regierung - ob sie Genehmigungen erhalten, ist noch unklar.



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