Schleiz. Das 89. Schleizer Dreieckrennen war an diesem Wochenende das erwartete Saison-Highlight der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) 2024.
Mehr Besucher als im vergangenen Jahr
Laut offiziellen Angaben besuchten dieses 30.500 Zuschauer, doch Schleiz-Insider sprachen von einem deutlichen Besucher-Plus gegenüber dem Vorjahr. Damals lautete die offizielle Zahl 32.000, wobei Belege für eine mutmaßliche Steigerung sichtbar vollere Tribünen schon am Freitag und Samstag sowie auch am klassischen Rennsonntag waren. Ebenso, dass am Sonntagvormittag sowohl Programmhefte wie auch Eintrittsbänder vergriffen waren. Ein weiterer Aspekt war, dass das Wetter unterm Strich besser war als überwiegend hellseherisch-schwarzmalerisch prognostiziert.
"Reiti" rockte das Dreieck ohne zu siegen
Wie dem auch sei, den anwesenden Fans wurde mit hochklassigem Rennsport der entsprechende Gegenwert zu ihrem Obolus geboten und die Stimmung war einmalig wie eh und je in Schleiz. In der Top-Klasse IDM Superbike freuten sich alle auf Markus Reiterberger, der als Club-Mitglied im MSC Schleizer Dreieck und Schleiz-Verehrer einen Gaststart absolvierte. Nachdem er in den Trainings und im Qualifying hinter seinen eigenen Erwartungen etwas zurückgeblieben war, mischte er in beiden Rennen ganz vorn mit und musste sich jeweils in der letzten Runde dem Ukrainer Ilya Mikhalchik geschlagen geben.
Bester Sachse: Toni Finsterbusch
Ebenso kam der als Meisterschaftsführender angereiste Florian Alt in beiden Rennen auf den dritten Platz, im zweiten nur hauchdünn vor Jan-Ole Jähnig aus Nobitz in Ostthüringen. Bester Sachse wurde jeweils der Krostitzer Toni Finsterbusch, der einmal Fünfter und einmal nach schlechtem Start Sechster wurde. Max Enderlein aus Hohenstein-Ernstthal verpasste im ersten Rennen als 17. die Punkteränge und trat zum zweiten wegen technischer Unklarheiten nicht an. Auch der Arnsdorfer Kevin Orgis ging punktemäßig komplett leer aus. Er wurde im ersten Lauf 20. und im zweiten 17.
Lennox Lehmann wird Zweiter
Große Freude aus sächsischer Sicht herrschte nach den beiden Rennen der Klasse IDM Supersport, in denen der Dresdner Lennox Lehmann jeweils hinter dem Niederländer Twan Smits Zweiter wurde. Auch der weitere Sachse sowie ebenso Aufsteiger aus der 300er-Supersport-Klasse, Marvin Siebdrath aus Wildenfels, machte in Schleiz vor vielen mitgereisten Fans mit seinen Plätzen fünf und sieben eine gute Figur.
Ölspur vereitelte weiteren Podestplatz
Nachdem der Ex-Neukirchner Phillip Tonn am Samstag als Drittplatzierter des ersten Rennens der Klasse IDM Supersport 300 seinen zweiten Podestplatz 2024 geschafft hatte, gehörte er heute auf dem Weg zu einem weiteren Spitzenergebnis zu den drei Sturzopfern im "Parallel-Flug" auf einer erneut nicht kenntlich gemachten Ölspur.
Die Rennen der IDM Sidecar wurden in Schleiz mit einigen Gaststartern aus der WM aufgewertet. Wie schon das Sprint-Rennen am Samstag, dominierten diese auch das "Main Race" heute. Dabei führten der Schweizer Ex-Weltmeister Markus Schlosser mit seinem Schleizer Co-Piloten Luca Schmidt von der ersten bis zur letzten Runde, doch leider ereilte sie in dieser ein technischer Defekt. Das britische Brüder-Paar Sam und Thomas Christie ließ sich nicht zwei Mal bitten und gewann das Rennen vor dem britisch-französischen Mann-Frau-Duo Todd Ellis/Emmanuelle Clement, den Weltmeistern der letzten beiden Jahre, sowie dem ebenfalls Ex-Weltmeister Bennie Streuer aus den Niederlanden mit Kevin Kölsch im Boot.
Die IDM-Wertung gewannen eigentlich Lennard Göttlich/Lucas Krieg aus Eibau bzw. Hohenstein-Ernstthal, doch wegen eines nicht unüblichen Kontakts wurde ihnen eine 3-Sekunden-Strafe aufgebürdet, mit der sie hinter den Franzosen Ted und Vincent Peugeot nur Zweite wurden.
Doppelschlag von Moritz Jenkner
In der Rahmenserie Pro Superstock 1000 entführte der weitere Karl-May-Städter Moritz Jenkner einen weiteren Pokal nach Sachsen. Er wurde, wie am Vortag, hinter dem Ungarn Soma Görbe Zweiter. Der Lunzenauer Freddie Heinrich fügte seinem achten Rang vom Sonntag heute einen siebenten hinzu. Paul Fröde, ebenfalls aus Hohenstein-Ernstthal, schied nach Platz vier am Samstag heute mit einem technischen Defekt noch vorm scharfen Start aus. Der nächste IDM-Lauf findet vom 16. bis 18. August im niederländischen Assen statt.